Kapstadt

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Kapstadt
(Kaprepublik
Azanische Konföderation)

Überblick (Stand: 2072) [1]
Status: Hauptstadt
Koordinaten:
33°55' S, 18°25' O (GM), (OSM)
GeoPositionskarte Azania.svg
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Kapstadt (afrikaans Kaapstad, engl. Cape Town) war die zweitgrößte Stadt Azaniens und die Hauptstadt der Kaprepublik. Sie litt lange Zeit unter einer explodierenden Kriminalitätsrate, steht aber seit Anfang der 2070er nach einer militärischen Säuberungsaktion unter Kriegsrecht.

Geographie

Kapstadt lag etwa 50 Kilometer nördlich des Kap der Guten Hoffnung am Atlantischen Ozean. Das Wahrzeichen der Stadt war der Tafelberg, die Heimstatt der Großen Drachin Mujaji.

Geschichte

Am 10. November 2053 zog sich die Polizei aus Kapstadt zurück. Grund dafür war die ausufernde Gewalt, der sie nicht mehr Herr werden konnte.[2]

Bevölkerung

Kapstadt war die vielleicht multikulturellste Stadt der Azanischen Konföderation, die trotz alldem von Apartheid geprägt war. Diese orientierte sich allerdings mehr an Abstammung, Stammeszugehörigkeit oder Hautfarbe und weniger am Metatyp. Xhosa, Kap-Inder, Weiße usw. lebten nebeneinander aber nicht miteinander, und gaben sich alle Mühe, sich jeweils nur mit Ihresgleichen abzugeben. Während es für Menschen und Metamenschen, die einer der vielen verschiedenen Bevölkerungsgruppen angehörten, relativ leicht war, mit ihresgleichen Geschäfte zu machen, saßen Mischlinge zwischen sämtlichen Stühlen, wurden - von echten Schwarzen - als "Kaffer" beschimpft, und niemand wollte sich mit ihnen abgeben, da sie als unrein galten [3].

Shadowtalk Pfeil.png Lest das... schüttelt vielleicht innerlich den Kopf, weil ihr's für total loco, völlig daneben haltet ...aber merkt es euch gut und behaltet es im Hinterkopf, weil ihr andernfalls hier am Kap echte Probleme bekommen werdet! - Ich weiß das aus eigener, leidvoller Erfahrung!
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Stadtbild

In den 2070ern hatte Kapstadt tatsächlich einen gewissen Aufschwung erfahren. Die Innenstadt wurde neu belebt und inzwischen sogar ein beliebtes Touristenziel geworden. An den Alleen fanden sich zahlreiche Konzerne, Einkaufszentren, Clubs und auch Hotels.[1]

Der Waterfront Distrikt hatte eine aufwendige Restaurierung erfahren, und die gepflegten Piers und Arkaden des alten Hafenviertels stellten mit ihren Restaurants, Clubs und Souvenirläden einen Anziehungspunkt für Touristen dar. Unter anderem fand sich hier auch das berühmte «The Red Lion». [4]

Wirtschaft

In den 2050ern

Nichts desto trotz war Kapstadt trotz aller Bemühungen, die desolaten sozialen Verhältnisse und die damit verbundene Kriminalität und gesellschaftliche Erosion in den Griff zu bekommen, nach wie vor für seine Wellblech-Slums der Townships berüchtigt, in den Gewalt, Drogen, Elend und Analphabetismus den Alltag bestimmten. Zumindest 2053 wurde von städtischer Seite tatsächlich noch ein Minimum an Sozialleistungen gezahlt, die jedoch erbarmungslos gestrichen wurden, wenn sich einer der Empfänger beim Betteln oder Klauen erwischen ließ.[5]

Um die Ärmsten der Armen zu beschäftigen, und zu verhindern, dass sie aus purer Not die Touristen anfielen, kaufte die Stadtregierung schon seit Jahrzehnten schrottreife Megafrachter, -tanker und Passagierschiffe, die in die Bucht von Kapstadt geschleppt wurden. Ein gutes Stück von der Stadt selbst entfernt wurden die ausgedienten Schiffe auf den Strand gesetzt, um dann in den Abwrack-Werften in Handarbeit mit primitivsten Werkzeugen zerlegt zu werden. Für die Knochenarbeit gab es nur einen Hungerlohn, so dass sich nur die Verzweifelsten darauf einließen, wobei die, die dort Arbeit fanden, häufig auch in den Wracks wohnten, von denen eines unter Umständen über 20.000 Personen Platz bot.[6]

Neben der Tourismus- und Unterhaltungsindustrie, dem Hafen und den (Abwrack-)Werften besaß Kapstadt auch einiges an produzierender Industrie. Neben der Nähe zu den Bodenschätzen Azaniens stellte das in Folge der verbreiteten extremen Armut und der hohen Arbeitslosigkeit äußerst niedrige Lohnniveau hier - wie generell in Afrika - für die Konzerne einen zentralen Standortvorteil dar.

In den 2070ern

Kapstadt war die wichtigste Hafenstadt der Azanischen Konföderation. Sämtliche wichtigen Megakonzerne waren vor Ort vertreten und Schiffe aus aller Herren Länder lagen an den Kais.[1] Dadurch, dass die Hauptstadt des Landes, der Pretoria-Witwatersrand-Vaal stark von den Exporten abhängig war, die über den Hafen Kapstadts abgewickelt wurden, investierte die Hauptstadt stark in die Hafenstadt und finanzierte sowohl die azanischen Streitkräfte als auch die Söldnergruppen, die den kriminellen Elementen vor Ort einhalt geboten.[7]

Konzerne

Saeder-Krupp hatte sein Regionalbüro für ganz Afrika in Kapstadt, dem auch die verantwortlichen Execs in den westafrikanischen Ethnonationen wie Gerlach von Altbuser ‎und Meinhard Braun wöchentlich Bericht erstatten mussten. [8] 2072 unterstand die Abteilung dem Deutschen Mathis Asamoah.[9]

Die Aztechnology-Tochter Armamentos Murreta produzierte in Kapstadt mit Lizenz des britischen Herstellers Enfield deren veraltete M1098, seit den Azzies aufgefallen war, dass gebrauchte leichte Pistolen dieses Typs auf dem Schwarzmarkt am Kap ein Verkaufsschlager waren.[10]

In Kapstadts Downtown hatte Universal Omnitech unter seinem lokalen Manager Jan Vermeer einen Vertrag mit der Stadt über die Erhaltung der botanischen Gärten geschlossen, wofür der Konzern, der zu Beginn der 2070er seine dortigen Anlagen umfassend erweitert hatte, praktisch exklusiven Zugang zu dem enormen Reservoir an Pflanzen für seine gentechnische und pharmakologische Forschung erhalten hatte. In den Außenbezirken unterhielt seine Tochter DeBeers Omnitech zudem ein Werk für die Produktion synthetischer Diamanten auf Kohlenstoffbasis und ähnlichen Geschäftsfelder. Evo hatte einen großen Büropark in Oranjezicht saniert, und NeoNET, Zeta-ImpChem, Shiawase Biotech und Phoenix Biotechnologies profitierten ebenfalls von den im Rahmen des Wirtschaftsaufschwungs zu Beginn der 2070er gelockerten Gesetzen hinsichtlich biotechnologischer Forschung. [11] So hatte Kapstadt die Aussicht, ein neuer Hotspot für Nanotechnologie, Gentech und Biotech zu werden.[1]

Wuxings Worldwide Shipping, Mærsks Hapag-Lloyd und ESUS hatten Teile des Hafengebietes gepachtet, und sorgten durch ihre Präsenz ebenfalls für ein Mindestmaß an Ordnung. [12]

Abgesehen davon besaßen alle AAA-Konzerne eine Präsenz in Kapstadt, und auch größere, bei der Internationalen Söldnervereinigung akkreditierte Söldnereinheiten wie Picadors Seventy-Seventh Independent Rangers unterhielten dort ein Standquartier. [12]

Konzernpräsenzen

Ehemalige Konzerne

Kultur

Zu Beginn der 2070er entwickelte sich Kapstadt mit seiner Afrostyle-Kultur und den damit verbundenen Trends Neo-Tribal-Mode und des Afroflash-Stils mit seinen Leuchttattoos zu einem Hotspot für Trend- und Talentscouts von Horizon und der DeMeKo ebenso, wie jener von MCT Highstar und Ares Global Entertainment, die hier nach vielversprechenden afrikanischen Designern und Künstlern Ausschau hielten. Für entsprechend begabte Künstler bedeutete dies die große Chance und ein Sprungbrett, um der Armut in den Townships zu entkommen, während die zahlreichen Talentsucher der Medienkonzerne naturgemäß einen Bedarf an Leibwächterjobs schufen, die Shadowrunnern ein profitables Einkommen garantierten, wenn sie für die "Konzern-Schlipse Babysitter spielten". [14] Auch die weltberühmte Jazz-Formation der «Athlone Feet», die bereits 2063 eine umjubelte Tournee rund um den Globus hatten, stammten aus diesem Umfeld.[4]

Daneben hatte Kapstadt mit dem Botanischen Garten Kirstenbosch mit seinen diversen, mit einander verbundenen Biosphären den weltweit führenden Botanischen Garten, speziell, wenn es um erwachte Pflanzen und Paraflora ging.[15]

Eine Besonderheit im lokalen Slang war der Begriff "Robots", mit dem die Einheimischen Verkehrsampeln bezeichneten, was auf Fremde ziemlich irritierend wirkte.

Verkehr

Neben dem Hafen war Kapstadt auch mit einer Zugverbindung ausgestattet, mit der man direkt bis zur Hauptstadt, Pretoria-Witwatersrand-Vaal, fahren konnte.[16]

Sicherheit

Die Befriedungsaktion von Kapstadt wurde allerdings eher halbherzig erledigt. Die Innenstadt war tagsüber halbwegs sicher, dafür verlagerte sich die Kriminalität allerdings mehr gen Küste und verschärfte die Lage vor Ort, während die zusammengetriebenen Gangs, Verbrecherbosse, Piraten, etc. sich gegenseitig als auch die Söldner bekämpften, die dorthin ausgeschickt wurden, um die Dinge zu beruhigen. Mujaji hatte vor einiger Zeit ein paar ihrer Xhosa-Schamanen ausgeschickt, um die Söldner zu unterstützen, doch zog sie diese wieder ab, bevor die Aufgabe erledigt war. Die Stadtverwaltung war naturgemäß nicht besonders erfreut, aber es scheint, als habe Mujaji einfach größere Bedrohungen entdeckt, die mehr Aufmerksamkeit erforderten.[17]

Gefängnisse

Das ehemalige Unterhaus war von der Stadt 2035 zum Gefängnis umgebaut worden, was eine Ironie darstellte, über die diejenigen, die - etwa wegen Drogenbesitzes - fünf Jahre dort abzusitzen hatten, jedoch nicht lachen konnten.[18]

Kriminalität

Der Hafen selbst rief auch allerhand Kriminelle auf den Plan, seien es Piraten oder Schmuggler. Somit mauserte sich Kapstadt zu einem Hotspot für den Schwarzmarkt- und Drogenhandel.[1]

Unterwelt

Die Unterwelt in Kapstadt wurde von den größten und mächtigsten Gangs der Townships, der Vorstädte und des Hafenviertels beherrscht. Besonders die «Hard Time Kids», [11] die auch vom Tempo-Boom 2071 profitieren konnten, [19] und die «Instant Revolvers» mussten mit ihren unzähligen Mitgliedern (wie die Megagangs Metrópoles in Amazonien) als den großen Syndikaten ebenbürtig betrachtet werden. [11] Zumindest erstere - wenn nicht beide - waren ihrerseits Teil-Organisationen der «Numbers Gang», einer unglaublich großen und weitverzweigten Gefängnisgang, die sich innerhalb der Strafvollzugsanstalten der Azanischen Konföderation entwickelt hatte. [20]

Im Hafenviertel regierten - trotz der militärischen Aufräumaktionen - noch immer die Tsotsi-Gang- und Warlords, die alten Piraten, die sich dort ihre Villen gebaut hatten, die Schieber und die Schwarzmarkthändler. Die bedeutendsten Anführer dort waren Luis Barreto, ein alter Piratenführer von der Elfenbeinküste, der sich in Kapstadt "zur Ruhe gesetzt" hatte, und Mabuki Njombo, ein abtrünniger Schamane der Regenkönigin. BAD-Handel, Organlegging, Prostitution und selbst Sklaverei waren seine wichtigsten Geschäfte. Hinzu kam noch Hasim Shakur, dessen krimineller Klan zwar nicht im Straßengeschäft, aber dafür im Handel mit Blutdiamanten, Wirtschaftsverbrechen und Technologieraub eine echte Größe war.[12] In den Amüsiervierteln trieben sich dagegen nachts vor allem die Stutzertrupps herum - Azanias Äquivalent zu nordamerikanischen oder europäischen Thrillgangs, denen es vor allem darum ging, auf Kosten anderer ihren gewalttätigen Spaß zu haben. [21]

Piraterie

Der Hafen selbst wurde dagegen immer wieder zum Ziel oder Schauplatz von Piratenüberfällen - waren es nun die Angriffe des berüchtigten Kane und seiner Crew [22] oder die Kaperung des Proteus-Frachters «Aztec Express» durch Piraten, die 2070 beim Versuch ihrer Rückeroberung durch Shadowrunner respektive Freibeuter in Konzerndiensten im Hafen versank. [23]

Locations


Endnoten

Quellenangabe

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Romane

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Weblinks