Schockwellenreiter

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Schockwellenreiter
Überblick (Stand: 2078) [1]
Typ: Policlub
Hauptsitz: Dezentralisiert, Allianz Deutscher Länder
Mitgliederzahl: 70+ Mitglieder
10.000+ Sympathisanten
Agenda: Datenschutz
Freier Zugang zu Informationen
Schutz von Systemen
Förderung des Rechts auf Kommunikation
Das Logo der Schockwellenreiter als AR-Graffito. Kommlink-Snapshot, aufgenommen auf der Reeperbahn.

Die Schockwellenreiter sind ein deutscher Policlub, in dem sich die (nach eigener Aussage) besten Hacker der ADL zusammengeschlossen haben. Auch wenn der harte Kern der Schockwellenreiter durch den Crash von '64 stark geschrumpft ist, tun sich die Schockwellenreiter immer noch schwer, neue Mitglieder in ihren Kreis einzulassen.

Dennoch liegt die Zahl der "vereinsnahen Freunde" unverändert bei mehreren hundert Unterstützern.

Begriff

Der Name Schockwellenreiter geht auf den Roman "Der Schockwellenreiter" von John Brunner ("The Shockwave Rider" im englischen Original) zurück. Das Buch war in den 1970er Jahren das erste einer Reihe von Science Fiction-Werken, die mit ihrer Darstellung einer vernetzten Zukunft, die Hacker-Subkultur auch gerade in Deutschland nachhaltig beeinflussten.

Geschichte

Hervorgegangen sind die Schockwellenreiter aus dem 1981 in Berlin gegründeten und später in Hamburg aufgebauten Chaos Computer Club (CCC).[2] Öffentliche Bekanntheit erlangte der CCC am 19. November 1984 mit einer Aktion, die „BTX-Hack“ oder „Haspa-Hack“ genannt wurde. Durch einen Datenüberlauf im BTX-System, das von der Bundespost als sicher bezeichnet worden war, wurden in einer Nacht knapp 135.000 DM der Hamburger Sparkasse (Haspa) auf das Konto des Vereins übertragen. Konkret wurde eine gebührenpflichtige Seite des BTX-Angebotes des CCC entsprechend oft aufgerufen und somit eine Fernmelderechnung zu Lasten der HaSpa aufgebaut.

In den Folgejahren hackten Mitglieder des CCC die Rechner der NASA sowie des CERN und bewiesen, dass sich "nichtkopierbare" GSM-Karten klonen und "unmanipulierbare" Wahlmaschinen manipulieren lassen.

2013 wurde dem CCC vorgeworfen, tausende von Bankdaten ausgespäht und die Gelder dieser Konten auf eigene versteckte Konten transferiert zu haben. Im Laufe des Verfahrens gegen führende Mitglieder des Vereins wurde nicht nur klargestellt, dass es eben diese Mitglieder des CCC waren, die diese Sicherheitslücke aufgedeckt und publiziert hatten, sondern dass der CCC die einzige Organisation war, die sich in diesem Fall um den Schutz und die Hilfe für die Opfer gekümmert hatte.

Der CCC machte bis zum Crash von '29 regelmäßig durch für damalige Verhältnisse spektakuläre Hacks sowie Aktionen für die Verbesserung des Datenschutzes auf sich aufmerksam.

Crash von 2029

Beim Crash von 2029 wurde der CCC hart getroffen, die vernetzte Welt, welche die Grundlage der Vereinskommunikation war, brach zusammen, einige der führenden Mitglieder des CCC wurden beim Kampf gegen das Virus getötet. Gerüchten zufolge sollen einige von ihnen sogar Mitglieder bei Echo Mirage, der legendären ersten Deckergruppe, gewesen sein.[2]

In den folgenden Jahren verschrieben sich viele ehemalige Mitglieder dem Aufbau einer neuen, sichereren Matrix und lernten ihre Geheimnisse, während diese noch in den Kinderschuhen steckte. Einige der ersten Decker stammten aus dieser Gruppe, die sich im Folgenden "Die Schockwellenreiter" nannte. Auch in den den Jahren danach machten die Schockwellenreiter durch verschiedenen Computereskapaden auf sich aufmerksam. In den späten 2040ern wurde die Gruppe in der ADL wieder verstärkt aktiv und mauserte sich langsam zur bekanntesten Hackervereinigung der ADL.[2]

Wiedervereinigung von Berlin

Bei der Berliner Wiedervereinigung im Jahr 2072, als die alternativen Bezirke Berlins auf Druck hin ein Kontrollgremium für das neue Netzwerk Berlin durchsetzen konnte, fanden sich einige Sympathisanten der Reiter im Gremium der BERVAG wieder.[3]

De la Mars neue Matrix

Vor der Einführung der neuen Matrixprotokolle von Danielle de la Mar in 2075 unterstützten die Schockwellenreiter massive, teils gewalttätige, Proteste.[3]

Hackerethik

Wie schon der CCC versuchen auch die Schockwellenreiter eine so genannte "Hacker-Ethik" zu verbreiten. Doch während sich der CCC dabei auf die Hacker Ethic von Steven Levy stützte, die aus einer Zeit stammte, in der sich hunderte Studenten am MIT einen Computer teilen mussten, vertreten die Schockwellenreiter die neue Hackerethik von Steven Mizrach, welche besser an die neue, digitale Welt angepasst ist. In kurzen Worten zusammengefasst sagt diese Hackerethik folgendes:

Die ethischen Pflichten eines Hackers sind:[3]

  1. Daten und Hardware zu schützen
  2. Privatsphäre zu achten und zu schützen
  3. das zu nutzen, was andere wegwerfen
  4. unnötige Beschränkungen ignorieren
  5. das Recht zur Kommunikation fördern
  6. keine Spuren zu hinterlassen
  7. Daten und Software zu teilen
  8. wachsam gegenüber Cyberterrorismus zu sein
  9. die Sicherheit und Integrität von Computersystemen zu testen

Dabei wird insbesondere der Punkt zur Privatsphäre häufig etwas nachlässig beachtet, gerne auch mit einem Hinweis aus etwaige "unnötige Beschränkungen". Auch der Begriff "Cyberterrorismus" wird von den Schockwellenreitern wesentlich weniger dramatisch ausgelegt als von möglichen Betroffenen.

Matrixpräsenz

Schockwellenreiter-Forum (bis 2078)

siehe Schockwellenreiter-Forum

Schockwellenreiter-Netzwerk

Die Schockwellenreiter betreiben ein eigenes Matrix-Netzwerk, in dem allerhand pikante Informationen (noch pikanter als beim Panoptikum) zu finden sind. Allerdings lassen sie dort nur eine ausgewählte Menge an Postern zu.

Strippenzieher-Archiv

Das «Strippenzieher-Archiv» der Schockwellenreiter ist eine Datenbank, wo man Infos über einflussreiche Personen und Gruppierungen aus Politik und Konzernelite findet, deren Vita dank der Zensur durch die Mächtigen in den öffentlichen Matrixbereichen eher schwer aufzutreiben ist. Es dient auch als Quelle für Personen- und Organisations-Profile, die jeweils aktuelle Schattendateien im Panoptikum ergänzen und bereichern.

Schockwellenreiter.biz

Der Biz-Unterknoten dient sowohl als Lobby als auch als Talentscoutecke der elitären Schockwellenreiter. Hier kann man mit ihnen auf Tuchfühlung gehen, auf sich aufmerksam machen und auch Kontakte knüpfen.[4]

Berlin

Die Schockwellenreiter bieten zudem einen ISDN2-Emulator, den man zwingend benötigt, um via Abyss in die alte kabelgebundene Matrix von Berlin abtauchen und diese als (extrem verbuggten) Host wahrnehmen zu können. Über die Telefonboxen im Osten Berlins und den Einsatz der codierten Vesuv-Jetons kann man sich so auch Zugriff auf das Berliner Auftragsboard verschaffen.[5]

Interne Konflikte

Innerhalb der Gruppe scheint sich ein Konflikt zwischen den verschiedenen Fraktionen anzubahnen. Seit dem Crash von 2064 hatten sich drei Fraktionen herausgebildet, bei denen die Alteingesessenen weiter wie bisher aus dem Untergrund arbeiten wollen. Die Realos wollen gerne einen ernst zu nehmenden und legalen Policlub aus den Reitern machen und die radikalen Anarchisten wiederum besonders den Kampf gegen die Konzerne stärker fokussieren.[3]

Öffentliche Wahrnehmung

Je nachdem, wen man fragt, sind die Schockwellenreiter in den Augen der Öffentlichkeit mal ein Policlub, eine terroristische Vereinigung oder irgendwas dazwischen, weshalb die Gruppe es bevorzugt, anonym in Erscheinung zu treten.[2] Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass einigen Mitgliedern lange Haftstrafen aufgrun verschiedener Verbrechen gegen Staaten und Konzerne drohen.[1] Da ihre Ideale aber im starken Kontrast zu den Absichten der Konzerne stehen, haben einzelne Mitglieder in der Vergangenheit auch schon Hosts der Konzerne gehackt, um deren Verbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen.[3]

Verbindungen

Die Hackbirds aus Berlin unterhalten Verbindungen zu den Schockwellenreitern.[6]

Persönlichkeiten

Bekannte Schockwellenreiter sind:

Anne Archiste[3]
legendäre Anarchoaktivistin, Veteranin der Autonomen Szene Berlins und Hackerin
Imperativ[3]
Decker und Betreiber des berühmten «Falcon's Maze», ersten Matrix-Cafés in Fürth im Nürnberger Plex.
Spime[3]
Technomancer
Zeitgeist
ein Veteran, der auch Sysop des Peer-to-peer-Netzwerks «Panoptikum» in Frankfurt ist. Er agiert auch als inoffizieller Sprecher.

Bekannte zugelassene Poster sind:

Abeemick
Antifa
Becquerel
Brig
Corpshark
Eva
Hattrik
Jacko
Justizopfer
Merciless Ming
Myrell
Red Anya
Pirapit
Snow-WT
Stout
Wattegel
Zwieblblootz

Endnoten

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch