Berlin

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Berlin
Überblick (Stand: 2080) [1]

Wappen Berlin.png

Status: Freie Stadt, mit der ADL assoziiertes Territorium
Gitter: Netzwerk Berlin[2]
Bürgermeister: Dr. Paul Reinhard Zöller
Regierung: Berliner Rat
Größe: 1.845 km²
Koordinaten:
52°31' N, 13°24' O (GM), (OSM)
Einwohnerzahl: 6,9 Millionen
Menschen: 63%
Orks: 16%
Elfen: 8%
Trolle: 6%
Zwerge: 5%
Andere: 2%
Ethnische Gruppen:

Zusammensetzung Personen mit Migrationshintergrund:

Türken: 17%[3]
Polen: 16%[3]
Russen: 15%[3]
Araber: 15% (Vor allem Iraker, Syrer, Afghanen, Libanesen, Ägypter)[3]
Serben: 7%[3]
Japaner: 5%[3]
Vietnamesen: 4%[3]
Italiener: 2%[3]
Andere: 19%[3]
Personen unter Armutsgrenze: 33%[3]
Personen mit Konzernzugehörigkeit: 16%[3]
Pro-Kopf-Einkommen: 33.600 EC pro Jahr (Stand 2060)
Bildung:
unter 12 Schuljahre: 43%
Abitur-Äquivalent: 17%
Studium-Äquivalent: 17%
(Stand 2060)
Religiöse Zugehörigkeit:
konfessionslos: 55%[3]
Islam: 23%[3]
Schiiten (mit Aleviten): 65% (neben Arabern auch Iraker und Pakistanis)[3]
Sunniten 33% (überwiegend Türken)[3]
Andere: 2%[3]
Christentum: 11%[3]
Protestanten: 66%[3]
Russisch-Orthodoxe: 13%[3]
Römisch-Katholische: 6% (überwiegend Polen)[3]
Deutsch-Katholen: 6%[3]
Andere: 9%[3]
Neopaganismus: 9%[3]
Wicca: 36%[3]
Rodisten, inkl. Sorben: 28%[3]
Ásatrú: 14%[3]
Khemet: 9%[3]
Diskordianismus: 9%[3]
Andere: 4%[3]
Andere: 4%[3]
Sicherheitskräfte: BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben
Normbezirke: Hauptpolizeidienst Berlin (HPDB, Sternschutz)
Exterritoriale Konzernbezirke: Konzernabhängig
Alternative Bezirke: registrierte Alternative Polizeidienste (APDB); oft alternative Sicherheitsdienste/Selbstschutz (Kiezwehren, Gangs)
Rettungsdienst: BuMoNa
GeoPositionskarte ADL.svg
Markerpunkt rot padded.png
Karte DidS Berlin.jpg

Berlin ist eine Freie Stadt in dem Anarchie über ein Jahrzehnt die vorherrschende "Regierungsform" war. Sie war die ehemalige Hauptstadt der Bundesrepublik und inzwischen ein mit der ADL assoziierter Freitaat, der sich in einen von Konzernen kontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil gliedert.

Geographie

Rund um Berlin ist der Spreewald von Relevanz, wo die Sorben zu finden sind.

Grenzen

Lokalisiert ist Berlin ganz im Osten der ADL inmitten des Allianzlandes Brandenburg, von dem es gänzlich umgeben wird. Die desolate Lage des Allianzlandes hat nur wenig mit dem "Speckgürtel" rund um Berlin zu tun, wo sich seit jeher Unternehmen ansiedeln, die sich gute Geschäfte in der Stadt erhoffen, aber von der wandelbaren Rechtslage der einzelnen Bezirke mitunter abgeschreckt werden. Oftmals finden sich daher Zulieferer mittelständischer Unternehmen, die sich wie auch ihre Auftraggeber hinter Meterhohen Mauern verschanzen.[4]

Außerhalb von Berlin haben sich die Ortschaften Werder, Kremmen, Wandlitz und vor allem Ludwigsfelde und das seit Jahren boomende Königs-Wusterhausen zu relevanten Industrie- und Wirtschaftsnestern entwickelt.[5]

Gliederung

Gegliedert wird Berlin in insgesamt drei Kategorien: Die Konzernbezirke (KB) und die Alternativen Bezirke (AB) sowie die mit dem Berliner Vertrag wiedereingeführten Normbezirke (NB). Der Begriff "Norm" bezieht sich hierbei nicht auf den Slang-Ausdruck für Menschen, sondern auf eine Funktionsweise, die einem "normalen" Bezirk in einer beliebigen ADL-Großstadt entspricht. Innerhalb der Konzern- und Alternativen Bezirke ist die Funktionsweise dieser sehr unterschiedlich, denn im Falle der KB handelt es sich um exterritoriale Gebiete, während die Alternativen Bezirke als "quasi-exterritorial-anarchistische" Gebiete gehandelt werden, deren exakter Rechtsstatus von der Berliner Verfassung ganz bewusst schwammig gehalten wurde. Wenig überraschend führt dieses politische Flickwerk auch dazu, dass es in keiner anderen europäischen Metropole so viele Unterschiede in Architektur, technischen Standards, Sicherheit und Lebensweise gibt.[6]

Bezirke von Berlin
Stadtteil Zugehörigkeit Beschreibung
AGC Siemensstadt Konzernbezirk früher "Groß-Siemensstadt", im Besitz der AG Chemie
Aztech-Schönwalde Konzernbezirk Im Besitz von Aztechnology
Charlottenburg-Wilmersdorf Normbezirk Meist nur "Chawi" abgekürzt
Falkensee Alternativbezirk
Gropiusstadt Alternativbezirk
Köpenick Alternativbezirk
Kreuzhain Alternativbezirk früher "Friedrichshain-Kreuzberg"
Lichtenberg Alternativbezirk
Marzahn Alternativbezirk Vor 2077 "Marzahn-Hellersdorf"
Mitte Normbezirk
Oranienburg Alternativbezirk
Pankow Alternativbezirk
Potsdam Normbezirk
Reinickendorf Normbezirk
Renrakusan Konzernbezirk früher "Prenzlauer Berg", im Besitz von Renraku Computer Systems
S-K Tempelhof Konzernbezirk im Besitz von Saeder-Krupp
Schönefeld Normbezirk
Spandau Alternativbezirk Bis 2078 Normbezirk
Strausberg-Fredersdorf Normbezirk
Zehlendorf Normbezirk
Z-IC Tegel Konzernbezirk Im Besitz von Zeta-ImpChem

Übersichtskarte

Übersicht Stadtteile Berlin.png

1 Mitte 8 Reinickendorf 15 Schönefeld
2 Renrakusan 9 Pankow 16 Zehlendorf
3 Friedrichshain-Kreuzberg 10 Lichtenberg 17 Potsdam
4 Tempelhof 11 Marzahn-Hellersdorf 18 Spandau
5 Charlottenburg-Wilmersdorf 12 Strausberg-Fredersdorf 19 Falkensee
6 AGC Siemensstadt 13 Köpenick 20 Schönwalde
7 Z-IC Tegel 14 Gropiusstadt 21 Oranienburg

Übersicht Stadtteile Berlin Zugehörigkeit.png

     Alternative Bezirke

     Exterritoriale Konzernbezirke

     Normbezirke

Alte Gliederung

siehe Gliederung Berlins vor der Wiedervereinigung 2072

Geschichte

Zeitleiste Berlin
1990 Mauerfall.[7]
ab 2005 Gewaltige Summen sind nötig, um die Stadt wieder aufzubauen. Diverse Krisen verhindern den Aufbau allerdings, weil die Mittel fehlen.[7]
2015 Berliner Bannmeile: Die zweite Berliner Mauer wird hochgezogen, dieses Mal allerdings um die Stadt herum, um die Flüchtlingsströme aus dem Umland fernzuhalten. Engpässe, Notstandsgesetze und Kontrollen erschweren den Alltag Berlins.[7]
2021 Die Goblinisierung und VITAS-II sorgen für Unruhen.[7]
2022 / 2023 Deutscher Regierungsumzug: Die Regierung flieht nach Hannover, welche zur neuen Hauptstadt wird.[7]
2023 Berliner Frühling: Eine Brutale Polizeiaktion stellt die ordnung in Berlin wieder her.[7]
2031 Eurokriege: Die ersten Eurokriege beginnen. Aus Angst fliehen Teile der Bevölkerung aus Berlin in weiter entfernte Teile der BRD.[7]
2034 Großer Dschihad: Die Allianz für Allah kann die große muslimische Bevölkerung anstacheln, sodass Berlin zu einem Kriegsgebiet wird.[7]
2039 7. Februar: Nacht des Zorns
5. September: Der Berliner Senat wird zum Rücktritt gezwungen.[7]
28. September: Das Letzte Gesetz wird ausgerufen, womit der Status F beginnt.[7]
2053 Berlin wird zur Freistadt erklärt.[7]
2055 27. August: Ende des Status F.[7]
2059 20. Oktober: Proteus-Truppen rücken auf das Fuchi-Gelände vor, nachdem die Angestellten Mittels diverser Tricks und Schattenoperationen davon überzeugt wurden, dass sie gekündigt seien und ihre Arbeitsplätze verlassen haben.[8]
2060 Berlin-Embargo: Proteus und Renraku versuchen, den anarchistischen Widerstand durch Aushungern und Dauerbeschallung zu brechen. Nach fünf Monaten wird endet das Embargo, als der Widerstand aus unbekannter Quelle schwere Waffen erhält.[7]
2070 12. September: Konwacht-Anschlag auf die MSI-Arkologie.[7]
2072 14. April: Operation Just Cause.[7]
12. September: Berlin wird assoziierter Staat der ADL.[7]
2. / 3. Oktober: Berliner Urwahl.[7]
2073 Januar: Der extremistische Schiitenprediger Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim kehrt nach Xhain zurück und hetzt seitdem die Muslime gegen die Konzerne der Ungläubigen auf.[9]
März: Erste Berlinkonferenz[9]
16. Juni: Terroranschlag durch die Letzte Front, bei dem es zum Berliner Polizeistreit kommt.[9]
2074 Mai: Eine Durchsuchung der Räume des alternativen Riggermagazins Ra*Zanng durch den Sternschutz sorgt für heftige Proteste seitens der DeMeKo.[9]
2075 1. Mai: Berlin erlebt die schwersten Maikrawalle seit 15 Jahren.[9]
Dezember: Berliner Polizeistreit.
Rekordwinter.[9]
2076 Erster Mai 2076: Das Mai-Massaker geschieht, bei dem eingekesselte Demonstranten erschossen werden. Die Lage in Berlin eskaliert.[9]
22. November: Dritter Bürgermeister Michael Koslowski wird durch eine Autobombe getötet.[9]
2077 1. Mai: Dank des neuen, dualen Sicherheitskonzeptes aus regulären und alternativen Polizisten bleibt der erste Mai weitgehend friedlich.[9]
16. Juni: Ein Wohnblock in der Gropiusstadt explodiert.[9]
28. Juni: Die BAV entscheidet, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Das Marschall-Pilotprojekt wird freigegeben.[9]
Oktober: Bei der Wahl in Spandau ersetzt Dr. Paul R. Zöller den PNE-nahen Dr. Alexander Schmidt, welccher nach einem Angriff im Koma liegt.[9]
2078 März: Zweite Berlinkonferenz.
Juni: Die BAV wählt Dr. Paul R. Zöller zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister Berlins. Spandau entscheidet sich parallel dazu, fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.[9]
2079 7. März: Die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" findet statt.[9]
1. Juni: Die ADL-Regierung beschließt eine Gesetzesnovell, bei der sie in Krisenfällen kritische Güter und Strukturen inklusiver exterritorialer Anlagen beschlagnahmen darf. In Berlin löst dies eine Debatte im Rat aus, ob man den Vollbeitritt Berlins in die ADL überhaupt weiter anstreben sollte.[9]
24. Juni: Pjotr Gargari verstirbt bei einem Raketenanschlag.[10]
7. Juli: Vladimir Karewitsch stirbt durch einen magischen Angriff.[10]
2080 März: Durch die rechtliche Stärkung MMVV-Infizierter in der ADL treten die Ghulkieze offensiver auf und der Ghul-Polizeidienst NekroPol wird gegründet.[10]
30. April: Die Sorben der Wjelkami-Milizen attackieren einen Aztechnology-Konvoi.[10]
1. Mai: Bei den Maifeiern kommt es spürbar zu ADl-Grenzschickanen gegen Bürger mit VolksSINs. Statt der Konzerne werden die ADL-Parteibüros und Symbole Deutscher Politik zur Zielscheibe von Angriffen.
Juni: Die Wjelkami erobern mehrere Aztech-Militärfahrzeuge.[10]
August: Es kommt zu schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und BGS-Einheiten am Checkpoint Dreilinden, die erstmals Tote zur Folge haben.[10]
September: Die Kette Döner King wird gegründet.[10]
September/Oktober: Die Wjelkami halten mehrere orte im Spreewald besetzt. Brandenburgs Ministerpräsident bittet um militärische Unterstützung durch die ADL.[10]
20. Oktober: Die BA von Reinickendorf, Sofia Nordin, tritt überraschend die wertvollsten Teile des Bezirks an Tegel. Wenige Tage später erklärt die bezirksversammlung Reinickendorf ihre Absetzung.

Nach der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 standen die Dinge nicht besonders gut um die Deutsche Hauptstadt: Westberlin war korrupt und Ostberlin komplett marode. Beide Stadthälfte hatten überall Narben aus dem zweiten Weltkrieg, die man nie behandelt hatte, bzw. Industrie, die abgewandert war. Man bemühte sich zwar um einen Wiederaufbau, aber diverse Krisen - darunter der Ruhraufstand 1998, die Hamburger Flut 2002 und Flüchtlingsströme - wie etwa durch den Osteuropäischen Grenzkrieg 2005 und dem Cattenom-GAU 2008 kosteten den Bund so viel Geld, dass dieser sich schlicht entschied, den Wiederaufbau zu stoppen. Auch die nachfolgenden Jahre waren durch VITAS (2010), Schwarze Flut (2011) und weitere Katastrophen einfach andere Löcher entstanden, die wesentlich dringlicher waren.[7]

VITAS

Die erste Welle von VITAS blieb in Berlin erstaunlich "milde", zumindest wenn man sie in den Vergleich mit anderen Städten setzt. Dank einer guten ärztlichen Versorgung, militärischer Zwangsmaßnahmen durch den Militärrat unter General Stöckter und einer engen Zusammenarbeit mit den Konzernen (vor allem den deutschen und schweizerischen Vorläuferfirmen von Swiss Genom, Zeta-ImpChem und AG Chemie) starben im Zeitraum 2010 / 2011 nur etwa 5% der Berliner Bevölkerung, während andere Bundesländer rund 20%+ ihrer Bevölkerung verstarben.[11]

Dennoch traf es einige Bezirke härter als andere. So wurden vor allem die Hochhaussiedlungen und sozialen Brennpunkte wie Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Spandau, Prenzlauer Berg, Gropiusstadt, Falkenhagener Feld und Neukölln erwischt. Am Ende versterben doch immerhin gut 200.000 Menschen, was zu Protestaktionen der "undankbaren Agitatoren" gegen die "faschistische Militärdiktatur" im Bendlerblock führte, welche von den lokalen - nicht-gewählten - Militärführern ignoriert, bzw. mit Wasserwerfern entgegnet wurde, wodurch sich die Proteste wieder auflösten.[11]

Als dann die ersten magsichen Phänomene auftauchten, wirkten diese wie ein Brandbeschleuniger auf die ohnehin zündelnden Funken. Neben unerklärlichen Phänomenen, randalierenden Geistern, sowie Zauberern ohne jede Kontrolle und Sinn für Maß und Anstand verwandelten die Stadt in ein riesiges Pulverfass.[11]

Zweite Berliner Mauer

Am 22. August 2014 endete die Militärregierung und machte Platz für Bundestagswahlen, was in Berlin direkt mit neuem Politaktivismus beantwortet wurde. Protestgruppen aus der gesamten Bundesrepublik versammelten sich in Berlin, um vor dem Reichstag zu demonstrieren. Sie verlangten von den Politikern mehr Verantwortung zu übernehmen (einer der Höhepunkte war das 2015 verfasste Fanimest, welches der Entwicklung der Bundeshauptstadt vorausgreifen sollte), während die Bundesebene zunehmend an Bedeutung verloren hatte. Vor allem die südlichen Bundesländer, aber auch die Regionen wie Westfalen und Nordrhein-Ruhr wie auch die Konzernkeimzellen bei Ludwigshafen, Darmstadt und Frankfurt am Main versuchten, den förderalen Charakter des Landes weiter voranzutreiben. Diese Entwicklung wurde durch die zum Teil noch aktiven regionalen Notfallgesetze und das Militärrecht nur noch weiter gestärkt.[11]

Die enormen Flüchtlingsströme, die durch die Katastrophen der vergangenen Jahre aufkamen, verlangten nach Maßnahmen, um sie aus der Stadt zu halten. Hatte man es während der Grenzkriege noch vergebens mittels Diplomatie versucht, mussten nun andere Mittel her.[11] 2015 wurde entschieden, die zweite Berliner Mauer zu errichten.[12] Dieses Mal sollte sie allerdings um die Stadt herum verlaufen. Eine Bewachte Grenze aus Sperren und Stacheldraht wurde kurzerhand um die Stadt herum errichtet, während Schwerbewaffnete Kontrollen durchführten. Immer umfassendere Sonderrechte für Konzerne belasteten zunehmend den Berliner Alltag.[7]

Während sich Berlin eingrub und einen Aufschwung erlebte, war der Verlierer dieser Entwicklung direkt vor der Haustür in Form von Brandenburg, welches aus der Ferne zusehen musste, wie die Investitionen der wachsenden deutschen Großkonzerne nur der Hauptstadt zu Gute kamen. Die Stadt Potsdam hatte immer wieder mit dem Einfall krimineller motorisierter Banden zu kämpfen, die aus dem brandenburgischen Umland in die Stadt einfielen und plünderten. So entschied man sich im April 2015, die Stadt kurzerhand aus Sicherheitsgründen in Berlin einzugemeinden und den "Speckgürtel" der Metropolenregion Berlin/Brandenburg als gesicherte Pufferzone um die Stadt herum zu errichten.[11][13]

Flucht der Regierung

Die nächsten Unruhen, die das Fass zum Überlaufen brachten, kamen mit der Goblinisierung im Jahr 2021. Ein Riss zeichnete sich in der Bevölkerung, der die Hauptstadt im Chaos versinken ließ. Auf der einen Seite gab es jenen Teil der Bevölkerung, der aus Furcht vor vermeintlicher Ansteckung, Xenophobie und Rassenablehnung die Schaffung großer Sammellager für Goblinisierte begrüßte, während auf der anderen Seite der Teil der Berliner stand, die sich für die Rechte und Anerkennung der Betroffenen einsetzte. Orks und Trolle reagierten mit Verwirrung, dem Bitten um Hilfe und den Kampf um Akzeptanz und Überleben, während ihnen von so mancher Person offene Ablehnung, Hass und Angst entgegengebracht wurde. Als dann der erste Troll - unfähig, seine neuen übermenschlichen Körperkräfte richtig einschätzen zu können - dann auch noch den ersten Menschen umbrachte, eskalierte die Situation endgültig und entlud sich in Bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen auf offener Straße. Erst mit der zweiten VITAS-Welle im Herbst bekam die Stadt eine kurze Verschnaufpause.[11] Auf der Suche nach einem besseren Heim wanderten viele Metamenschen in den metafreundlicheren Rhein-Ruhr-Megaplex ab.[14] In all den Wirren der anschwellenden Protestszene entstanden neben Metamenschenrechtsgruppen auch andere Graswurzelbewegungen, die man später als Policlubs bezeichnen wird.[7]

Die Spannungen kehrten umso stärker zurück, nachdem klar wurde, dass die neue VITAS-Welle weniger schlimm war als die erste. Es folgten gezielte Angriffe auf die Berliner Polizeikräfte und -einrichtungen, sowie ein Bombenattentat auf das neu gegründete Bundesamt für Erwachtes.[15]

Für die Regierung war das Maß endgültig voll und sie zog einen alten Notfallplan aus der Tasche, der zu Zeiten des Osteuropäischen Grenzkriegs ersonnen wurde und begann in einer Nacht- und Nebelaktion zunächst Bundeskanzler, die Vizekanzlerin und alle wichtigen Minister von Berlin nach Hannover auszufliegen. In den folgenden Wochen folgten dann die restlichen Minister und die Angehörigen des Bundestages, die ebenfalls nach Hannover evakuiert wurden. Im Oktober 2022[12] wurde Hannover mit dem zweiten Hauptstadtbeschluss zur neuen Bundeshauptstadt ernannt und man begann offiziell mit dem Deutschen Regierungsumzug bei dem innerhalb von sechs Monaten Parlament und Bundesämter in die neue Hauptstadt verlegt wurden.[15] Am 31. März 2023 war der Umzug dann auch offiziell beendet.[16][7]

Berliner Frühling

Mit der Regierung nun in Sicherheit zogen Polizei und Stadtverwaltung die Samthandschuhe aus und entschieden sich, die im Chaos versunkene Stadt mit allen Mitteln wieder zur Ordnung zu bringen. Es folgte am 29. April 2023[16] eine äußerst brutale Polizeikampagne, die man später als Berliner Frühling bezeichnen würde, bei der es zahlreiche Razzien und Verhaftungen gab - oftmals mit "unerklärlichen Todesfolgen" und die man später als gezielte Exekutionen von "Aufrührern" enthüllen wird. Die Polizei war mehr als bereit, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten und schreckte auch nicht mehr vor Eskalationen bei der Durchsetzung von Ausgangssperren zurück. Versammlungen wurden gezielt mit dem Einsatz von bewaffneten Sonderwagen, Reizgas und Maschinenpistolen aufgelöst.[15] Am Ende resultierte die Aktion in 14 Toten und mehr als 2.000 Verletzten, sowie 14.000 Festgenommenen. Die dabei verursachten Schäden gingen in die Milliarden.[16] Es gelingt aber immerhin Ostberlin zu befrieden.[7]

Nach dem Berliner Frühling wurde es für einige Zeit still um Berlin, auch wenn staatliche Repressalien an der Tagesordnung waren. Überwachung, Schikanen durch die Ordnungskräfte und die soziale Ächtung von Nicht-Konformisten waren ein enormer Spiegel zu dem, was aus Berlin später mal werden sollte. Zu dem tristen Alltag gesellten sich zudem noch leere Haushaltskassen, Misswirtschaft, fehlende Subventionen und auch sozialpolitische Sparmaßnahmen, die eine soziale Verarmung und den Verfall der Stadt weiter vorantrieben. Als der Crash von 2029 zuschlug, brach auch noch die computergestütze Dienstleistungsbranche zusammen und ließ Berlin ums nackte Überleben bangen, da es kaum produzierende Industrie besaß.[15]

Eurokriege

Eurokrieg I

Hauptartikel: Eurokriege

Nach der Offensive in Polen befürchtete man in der benachbarten Bundesrepublik Deutschland das Schlimmste. Bald schon gab es einen Zustrom polnischer Flüchtlinge, die vor allem Berlin erreichten, während gleichzeitig viele Berliner in die wirtschaftlich stärkeren Regionen der BRD flüchteten, wie etwa Frankfurt am Main oder München. Der Berliner Ring erlitt tagelange Staus und jeder, der nichts zu verlieren hatte, verschwand aus der Metropole. Nachdem auch alle diplomatischen Versuche der BRD gen Russland scheiterten, hatte sich die Stadt auf eine Belagerung eingestellt, da Berlin zu diesem Zeitpunkt zwar keinen wirtschaftlichen, dafür aber einen strategisch-historischen Wert als Eroberungsziel besaß. Als die russischen Verbände die deutsch-polnische Grenze schließlich überquerten, kam es zu einer ersten Schlacht mit der Euro Defense Force, zu der auch die neugegründete MET2000 gehörte.[15]

Um bereits im Vorwege die russischen Kräfte auszubremsen, hatte die Bundeswehr die Deiche in Brandenburg gesprengt. Dennoch kam es zu heftigen Kämpfen um Frankfurt an der Oder, welches durch die Kampfhandlungen kräftig zerschossen wurde.[17] Man erwartete, dass die russischen Panzerkeile auf Berlin vorstoßen würden, erlebte dann aber überraschenderweise, dass diese die Stadt im Norden umgingen.[15] Die Russen hatten aufgrund ihrer fielen Konflikte entschieden, dass eine Eroberung Berlins zu viele Opfer bedeuten würde, weshalb man lieber ins Kerngebiet Deutschlands vordringen wollte.[18][W 1] Die nördlich von Berlin gelegenen Städte Rostock und Szczecin würden im November '31 fallen[19], bzw. wurden schlicht aufgegeben.[20]

Großer Dschihad

Hauptartikel: Großer Dschihad

Als 2034 der Große Dschihad begann, riefen die islamistischen Fanatiker der Allianz für Allah um Sayid Jazrir auch in Berlin zum heiligen Krieg auf, wodurch die Stadt in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde.[7] Berlin, welches den höchsten Anteil Muslime in einer westlichen Metropole besitzt, sah die Entstehung der Panislamischen Union, die zusammen mit anderen islamistischen einen "heiligen Krieg" ausriefen und Tod und Verwüstung in die Straßen brachten. Hauptziele wurden die staatlichen und metamenschlichen Einrichtungen, sowie Kirchen, die allesamt Ziel von Bombenattentaten oder anderen Terrorangriffen wurden. Auf offener Straße kam es zu übergriffen mittels militärischer Waffen aus alten Armeebeständen, sowie Militärwaffen und Sprengstoffen, die aus dem Mittleren Osten nach Berlin geschmuggelt wurde. Auch hier richteten sich die Übergriffe in erster Linie gegen Polizei und Metamenschen. In der Folge kam es zu massiven Razzien, die vor allem das "Emirat" Kreuzberg traf, bei denen Sondereinsatzkommandos der Polizei mit Unterstützung von Söldner-Einheiten durchgeführt werden.[15]

Hierbei kam es zur sogenannten Operation Hera, bei der Spezialermittler der MET2000 (die später einmal Argus bilden sollten) Ziele infiltrierten, um die lokalen Führer der Panislamischen Union zu identifizieren und auszuschalten.[21] Die Operation war größtenteils erfolgreich und die Panislamische Union wrude von der Straße wieder in den Untergrund gedrängt.[15] Das Emirat Kreuzberg war so schnell passé, wie es entstanden war.

Shadowtalk Pfeil.png Auch wenn nicht wenige anno 2070 immer noch nostalgisch vom Emirat Kreuzberg reden...
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Das Letzte Gesetz

Im Jahre 2039 löste die Nacht des Zorns und der überraschend einige Widerstand der Meta-freundlichen, anarchistischen und linken Gruppen stadtweite Unruhen aus, die in der Vernichtung der Berliner Sektion des Humanis-Policlubs mündeten, der Jahre brauchte, um eine neue Niederlassung in der Stadt aufzubauen. Neben den Neo-Skins und anderen rechtsextremen Gruppen richtete sich der Zorn noch gegen weitere Ziele. In der Vergangenheit wurde immer wieder über Metamenschenlagern im Süddeutschen Bund berichtet wurde, die nicht nur von der dortigen Regierung gebilligt, sondern auch im Rahmen eines geplanten Eugenikprogrammes initiiert wurde. Aus dem Protest heraus entsteht eine politisch linksmotivierte Massenbewegung, die bald schon im Rahmen anhaltender Demonstrationen gegen den "faschistischen Staat" abermals Polizeiwillkür erfuhr, wie man sie zuletzt in den 2020ern mit dem Berliner Frühling sah. Dieses Mal hatten die Demonstranten jedoch endgültig die Nase voll.[15]

Als die Erinnerungen an die Polizeigewalt und Behördenwillkür, politische Ermüdung, die zunehmende Verarmung, die Massenflucht der bessergestellten Bürger und das wirtschaftliche Sterben der Metropole wieder hochkochen und der Schmerz durch den Verlust, den praktisch jede Familie oder jeder Freund bei den brutalen Auseinandersetzungen direkt oder indirekt hinnehmen musste, zurückkehrte, erhoben sich die Massen gegen das unterdrückerische System, das die Maske der Demokratie lediglich zur Zierde trug. Die etlichen Protestaktionen und Übergriffe gegen staatliche Einrichtungen ließen sich von der Polizei mit Gewalt nicht mehr kontrollieren und die Stadt versank im Ausnahmezustand. Verkehrsknoten wie Flughäfen und Bahnhöfe kommen zum Erliegen und wurden nicht mehr angesteuert, Autobahnen wurden von errichteten Blockaden versperrt und selbst das ALI wird sabotiert.[15]

Bei den vielen Kundgebungen suchte man nach einer politischen Alternative, wobei die Anarchistische Bewegung Berlin (ABB) entstand. Zahlreiche (zum Teil gegenläufige) Strömungen verschmelzen in dieser (Kommunismus, Sozialismus, Mutualismus, Anarchismus, Anarchofeminismus, etc.), die ein System von Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und kollektiver Selbstverwaltung anboten. Die wütende Bevölkerung war dieser Aussicht sehr angetan.[22] Bald schon wurde die ABB zur Massenbewegung.[7]

Am 5. September marschierte die Masse ins Rote Rathaus (welches in diesem Zuge zerstört wurde[23]) und zwang den Berliner Senat zum Rücktritt. Ganze 23 Tage später, am 28. September, ruft das neu gegründete Libertäre Komitee zum "größten soziopolitischen Experiment der Geschichte" auf und erließ das sogenannte Letzte Gesetz[7], welches die nächsten 16 Jahre die Grundlage des allgemeinen Zusammenlebens werden sollte.[24]

"Hiermit erklären wir die Anarchie zur offiziellen Staatsform Berlins. Das Aufstellen von Regeln und Gesetzen zwecks allgemeiner Gültigkeit wird zum Hochverrat, ebenso wie die Anhäufung von Macht in den Händen eines einzelnen oder einiger weniger. Einziges Staatsorgan bleibt der Berliner Rat, dessen Mitglieder sich unbedingt auf eine Koordinierungsfunktion beschränken müssen. Anderenfalls ist jeder Berliner berechtigt, die entsprechende Person zu eliminieren."


-- Das Letzte Gesetz[7]

Status Fluxus

Hauptartikel: Status F

Das Libertäre Komitee verblieb selbst als beratendes politisches Organ und als Diskussionsplattform unter dem Namen "Berliner Rat" und hatte eine Koordinationsfunktion ohne irgendwelche legislativen oder exekutiven Befugnisse. Öffentliche Einrichtungen wurden im Rahmen der Aktion "Treusorgende Hände" privatisiert. Fortan wurden Müllentsorgung, Feuerwehr, öffentliche Bau- und Instandhaltungsvorhaben, Energie, Post, ÖPNV und Polizei aufegelöst und diese Aufgaben von (mal mehr, mal weniger) verantwortungsvolle "Interessengruppen" verteilt, wobei es sich dabei um Kommunen, Zusammenschlüsse und manchmal sogar Konzerne handelte.[24]

Der Status F funktionierte trotz aller Widrigkeiten und Berlin erlebte in den 2040ern und beginnenden 2050ern das erste Mal seit langem soetwas wie Ruhe. Die Idealisten erträumten sich zwar ein Utopia, das nie erreicht werden konnte, aber den Berlinern wurde ermöglicht, ein vollkommen neues Bewusstsein für die Abhängigkeit voneinander klar, sowie auch die Bildung alternativer Gemeinschaften auf limitiertem Raum - den sogenannten Kiezen, die auch weit nach dem Ende des Status F ihre Bedeutung nicht verlieren würden. Und vor allem: Eine Zeit des gemeinschaftlichen Zusammen- und Überlebens ohne Blutvergießen oder Tyrannei. Auch wenn es immer wieder Schwierigkeiten gab, so konnten dei Vermittler und Sokaren (vergleichbar mit lokalen Richtern / Vollstreckern) immerhin über ein Jahrzehnt lang das Gleichgewicht der Kräfte wahren und das komplizierte Gewulst unterschiedlichster Interessengruppen im Gleichgewicht halten.[24]

Auch Konzerne fanden sich in Berlin während dieser Zeit, da der Status F deren Anwesenheit nicht verboten hat (auch wenn man die Exterritorialität nicht anerkannte). Diese waren, wenig überraschend, natürlich daran interessiert, Profit aus den Berlinern zu schlagen. Dennoch gab es auch Widerstand von konzernfeindlichen Gruppierungen, die die wachsende Präsenz der Konzerne eher besorgt betrachteten; ihr eigenen Regeln ermöglichten es aber nicht, den Aufbau von Konzernenklaven zu untersagen, solange die Konzerne die Macht nicht an sich rissen.[25]

Da allerdings die Absolute Freiheit der Anarchie aber dem Einzelnen auch eine erhebliche soziale und Eigenverantwortung abverlangte, und nicht wenige das Fehlen von feststehenden Gesetzen mit "alles ist erlaubt" verwechselten, war das anarchistische Paradies in der Praxis so paradisisch nicht: So brachte der Status F eine Menge teils (meta)menschenverachtende Auswüchse hervor, gegen die die verschiedenen Fraktionen innerhalb des im Fluß befindlichen Machtgefüges bestenfalls sporadisch vorgingen. "Sportveranstaltungen" wie der berüchtigte «Berliner Zehnkampf», bei denen regelmäßig fast alle Teilnehmer ums Leben kamen, "Freakshows" im Nachmittags-Trid-Programm, bei denen die Selbstdarsteller Leben und Gesundheit riskierten, der große Schattenmarkt oder kanibalistische Restaurants - es gab in Berlin kaum etwas, was es nicht gab. Auch Gangs, die ihren Rassismus hemmungslos auslebten wie die pseudo-christlichen «Kreuzritter» auf der einen und die «Horde» der Orks und Trolle auf der anderen Seite feierten in Berlin fröhlich Urstädt.

Shadowtalk Pfeil.png Tja, es ist schon erstaunlich, welche Stilblüten die Metamenschheit treibt, wenn man sie denn lässt...
Shadowtalk Pfeil.png Prof. Z

Anno 2053 erhielt Berlin dann offiziell eine Anerkennung von der Allianz Deutscher Länder und bekam auch einen Sitz im Bundesrat.[25][7] Mit dieser Anerkennung wurde Berlin offiziell zur Freistadt erklärt.[12]

Ende des Status F

Der Zustand der Anarchie hatte in Berlin in dieser Form bis 2055 Bestand. Eine anarchosyndikalistische Gruppe namens „Liberty of Body and Soul" (LBS) hatte ein Bündnis mit anti-anarchistischen Gruppen gegründet und bereitete sich auf den Kampf vor. - Bevor der Konflikt allerdings ausbrach, rückten Kampfgruppen der Megakonzerne (mit politischer Rückendeckung der ADL) am 27. August in einer generalstabsmäßig geplanten und durchgeführten Militäraktion in die Stadt ein. Die Konzerne versuchten zwar eine gewaltsame "Befreiung" der Stadt, scheiterten aber an dem autonomen Widerstand und dessen Militärwaffen aus Eurokriegszeiten.[7] Die LBS und ihre Verbündeten wurden dabei nahezu vollständig aufgerieben.

Shadowtalk Pfeil.png Der offene Krieg mit den Söldnern der Konzerne begann im Prinzip, als die Gruppe «Liberty of Body & Soul», die sich zur echten BFS entwickelt hatte, als Werkzeug der AG Chemie enttarnt wurde... und wie es ausgegangen ist, wissen wir schließlich alle!
Shadowtalk Pfeil.png Auntie Shadowtalker symbol anarchie.pngnnarchie

Die Anarchos, die den logistisch und militärisch überlegenen Konzerntruppen einen erbitterten Abwehrkampf lieferten, aber ihren Widerstand nicht wirklich effektiv koordinieren konnten, wurden in den Ostteil zurückgedrängt und dort in dem kleinen Stück von Berlin, das sie mit Mühe halten konnten, letztlich eingemauert. So wurde Berlin abermals geteilt; dieses Mal in einen konzernkontrollierten Westteil und einen von Anarchisten kontrollierten Ostteil. Der Berliner Vertrag wurde mit der ADL aufgesetzt und legitimierten den Anspruch der Berliner Konzerne auf "ihre" Stadt.[7]

Neues geteiltes Berlin

Im Osten versuchte man, den Status F nochmal in kleinerem Maßstab aufleben zu lassen, während sich im Westen die Bewohner mit ihrem lange gepflegten Selbstverständnis nun einer Autorität beugen mussten. Unter diesen befand sich zudem eine ganze Generation, die im Status F geboren und aufgewachsen war und nichts anderes kannte - von den Medien auch als Generation F bezeichnet, die nun der Mischung aus Allianz- und internationalem Konzernrecht folgen sollte.[26]

Auf der Westseite bildete sich mit dem Konzernrat ein Gremium der regierenden Konzerne, der der Verläufer des späteren Berliner Rates sein sollte und übernahm die Aufgaben der öffentlichen Hand, die die Bürger nun bezahlen sollten. Jene ohne Einkommen verpflichteten sich, für die Konzerne zu arbeiten oder wurden schlicht in den Osten umgesiedelt. Die Wiedereinführung der Schulpflicht und die Subventionierung von Universitäten und Schulen begann die "Erziehung" der nächsten Generation nach Konzernwillen. Dadurch zogen auch die verschiedenen Konzernkulturen nach Berlin, mit denen die Bevölkerung innerhalb der Enkalven in Kontakt kommt und die die spätere Gesellschaft Berlins nachhaltig beeinflussen würden.[27]

Am 20. Oktober 2059 nutzte die Proteus AG die Gelegenheit während des anhaltenden Konzernkrieges rund um Fuchi, um Mittels diverser Tricks und Schattenoperationen gegen Fuchi Pan-Europa vorzugehen. Bei einer der Operationen rückten die Truppen des Konzerns auf das Gelände zwischen Steglitz und Zehlendorf aus, nachdem die hiesigen Fuchi-Mitarbeiter glauben gelassen wurden, sie seien gekündigt worden.[8]

Ein Mal versuchten es die Konzerne unter Führung von Proteus und Renraku[7] noch, als sie 2060 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Versorungsrouten für den Berliner Osten abriegelten und versuchten (unter Ausschluss, Zensur und zum Teil mit Billigung der Medien) die Einwohner auszuhungern. Mittels Dauerbeschallung von Aufgabe- und Amnestieangeboten sollten die Bewohner zudem weiter zermürbt werden. Nach Monaten, in denen nur Schmuggelware das Embargo den Berliner Osten erreichen konnte, antwortete das legendäre Komitee 221 mit dem Einsatz schwerer Waffen aus Sowjetbeständen und erzwang ein Ende des Embargos.[27]

Die nächsten vier Jahre herrschte ein instabiler Frieden, der aber immer wieder durch Aktionen der Autonomen (die man zunehmend als Sprawlguerilla bezeichnete) gegen Konzerneinrichtungen und durch Embargos der Konzerne gegen den Osten strapaziert wurde. Zwar erfuhren die Ostberliner aufgrund der extensiven Anti-Anarchisten-Propaganda immer mehr Ablehnung, doch gab es zeitgleich immer mehr Alt-Berliner im Westen, die die Autonomen insgeheim unterstützten. Durch die zunehmende Radikalisierung im Osten und den Zugriff auf militärische Waffen kam es in Ostberlin zu mehr internen Problemen, da der zum Teil pazifistische Ostberliner Rat in Konflikt mit den militanten Rädelsführern geriet.[27]

Umzug des Shadowland-Knotens

Nach der Zerschlagung von Schattenland Frankfurt zog der wichtigste deutsche Shadowland-Knoten in den anarchistischen Osten Berlins um, wobei eine Crew aus dortigen Anarchisten vom bisherigen Sysop Tell das Ruder übernahm: Antifa, Anne Archiste, Dator und Roter Korsar sowie Corpshark, der zusammen mit Konwacht aus Frankfurt gekommen war. Auch die Otaku unter Führung Mnemosynes, die 2061 die «Operation Erntedank» überstanden hatten, siedelten sich dort an.

2061 gab es auch das heute legendäre, von MCT-Media gemeinsam mit der DeMeKo gesponserte Benefiz-Konzert "Ragnarock" für die "Opfer der Anarchie" und den Wiederaufbau Berlins.[28]

Crash 2.0

Hauptartikel: Crash von 2064

Als der Crash von 2064 zuschlug waren die Konzerne schnell der Ansicht, ohne jegliche Gewalt oder schlechte Presse den Osten zum Aufgeben bewegen zu können. Das Berliner Gitter war durch den Virus irreparabel zerstört worden und der Osten war komplett von der Matrix abgeschnitten. Und im Dezember kam es dann zu einem Zugriff des Bundesamtes für Innere Sicherheit, welches den dortigen Shadowland-Knoten aushob.[27]

Saeder-Krupp hatte immer wieder betont, dass man das Berliner Netzwerk nicht durch die Abschaltung hat retten können, die man sonst einsetzen konnte, wird hinter verschlossenen Türen gemutmaßt, dass S-K das Gitter sehr bewusst mit Zustimmung der anderen Konzerne opferte, was auch zu dem Schlag gegen Schattenland passte.[27]

Die Versorgungslage war dennoch prekär, auch wenn der Osten mit seinen Selbstversorgern weniger infrastrukturelle Probleme erfuhr als der technisierte Westen. Nahrungsmittel und andere Produkte (vor allem im medizinischen und technischen Bereich) verschlechterten die Situation rapide. Mangelndes technisches Know-How, schlechte Verfügbarkeit und mangelnde Netzabdeckung in Brandenburg sorgten dafür, dass die autonomen Zonen nur selten mit kabellosen Netzwerken versorgt werden konnten. Als weitere Schikane störten dei Konzerne zudem alle Datenübertragungen aus und in den Osten mittels Signalmasten.[27]

Emergenz

Während der Technomancer-Verfolgung im Jahr 2070 waren Technomancer in einigen Teilen von Berlin relativ sicher, da man dort keine Jagd auf sie machte.[29] Das hielt aber am Ende niemanden davon ab, heftigst auf die sogenaninte "Technomancer-Gesetze" zu reagieren, die in der ADL in Kraft getreten waren. Als Reaktion folgte am 12. September der berüchtigte Anschlag von Kommando Konwacht.[30]

Dabei übernahmen Hacker von KK ein Messerschmitt-Kawasaki-Flugzeug vom Typ Gulfstream Luxe V, welches M-K-Pendler auf dem Weg nach Hause transportierte. Im Landeanflug wurde das Flugzeug plötzlich gehackt und in die nahegelegene Arkologie von Müller-Schlüter-Infotech gelenkt. Die 25 Insassen des Flugzeuges, sowie 79 MSI-Mitarbeiter kamen dabei ums Leben und es entstand ein erheblicher Sachschaden an der Arkologie. Am Anfang ging man noch von einem tragischen Unfall aus, dann kamen aber Gerüchte auf, dass das Flugzeug gehackt wurde. Da die Art und Weise auf Technomancer schließen ließ, heizte dies die Hexenjagd wieder an. Schließlich bekannte sich Kommando Konwacht zu dem Anschlag über einen Blogeintrag, wodurch nicht nur die Öffentlichkeit empört wurde. Auch im Untergrund und in den Schatten war die Aktion äußerst kontrovers aufgefasst worden und kostete KK erhebliche Unterstützung.[30]

Die Konzerne reagierten entsprechend extrem, zumal man die Urheber in Ostberlin vermutete. Der Konzernrat nutzte die vorherrschende Angst der Westberliner (was auch mit den Spukgeschichten über die Technomancer zusammenhing) und denunzierte Ostberlin abermals medial. Die schiere Brutalität der Tat sorgte zudem dafür, dass die viele Westberliner ihre Unterstützung für die Ostberliner aufkündigten. Dank der Medien (und viel Hilfe durch die DeMeKo) verwandelte sich Ostberlin in der öffentlichen Wahrnehmung - sowohl in Berlin als auch darüber hinaus - zu einer Brutstätte radikaler Sprawlguerilla, was natürlich nur in Teilen der Wahrheit entsprach.[27]

Doch auch auf der anderen Seite der Berliner Mauer radikalisierte man sich mehr und mehr. Da die ADL seit dem Crash von 2064 mehr und mehr den Status einer Konzerndemokratie annahm, welche vom Frankfurter Bankenverein und Saeder-Krupp abhängt, entstehen immer mehr Zellen, die den Konzernen eins Auswischen wollen. Durch die Parallelen der Situation zu 2055 auf gesamtdeutscher Ebene in den 2070ern sehen viele die Zeit zum Handeln gekommen, bevor die ADL am Ende sich ganz dem Konzernfaschismus beugen muss.[27]

Operation Just Cause

Die Wiedervereinigung von Berlin sollte bald darauf geschehen. Am Vormittag des 14. April 2072 verübte die Sprawlguerilla-Gruppe namens UV-X ein schweres Attentat auf dem Gelände der European Motor Company (Ford) in Schönweide nahe Ostberlin.[27] Die Organisation verrrwendete eine Handvoll Kanister der Aerosol-Nanowaffe Surtr, die in der Vergangenheit schon von Deus und Winternight eingesetzt worden war. Diese Waffe versprühte ihre Ladung als roten staub, der sich kurz darauf selbst entzündete und die einige EMC-Angestellte in Flammen aufgehen ließ. Das Gelände wurde rasch evakuiert und eine Bannmeile errichtet, da die Gefahr bestand, dass der Wind die Nanowaffe in der Umgebung verteilen würde. Zusammen mit dem Anschlag ging auch ein Beknnerschreiben bei den Medien ein, in dem UV-X weitere Aktionen ankündigten.[31]

Nun mit einer vollkommen neuen Gefahr konfrontiert, schreiteten die Konzerne umgehend ein, ohne vorher zu klären was überhaupt passiert ist. Die Absperrung von Ostberlin wurde an einigen Stellen geöffnet und man begann mit der Operation Just Cause. Ein massives Aufgebot von Konzernstreitkräften mit Soldaten, Panzern, Wasserwerfern, unzähligen Drohnen und unter Einsatz von ADS-Geschützen wie auch experimentellen Reizkampfstoffen stürzte sich in die Schlacht. Zwar setzten die vereinten Truppen primär nichttödliche Waffen ein, aber aufgrund der angespannten Stiation, sowie Angst vor bewaffnetem Widerstand und dem Einsatz von weiteren Nanotech-Angriffen waren am Ende der Operation zahlreiche Tote und Verletzte unter den Alternativen zu beklagen. Um weiteres sinnloses Morden zu verhindern, ergab sich der Großteil der alternativen Bevölkerung den Konzernen. Der Widerstand fiel am Ende geringer aus als gedacht, sodass innerhalb weniger Tagen der gesamte Osten komplett von den Konzernen eingenommen wurde.[31]

Auch der Bundesrat und die Allianzregierung schaltete sich schließlich ein, nachdem zahlreiche Aufnahmen der Übergriffe des Konzernmilitärs von der "Befreiung" in die Matrix gelangten. In der Folge gab es jede Menge öffentliches Interesse und es wurde auf eine Klärung der Zustände gedrängt. Auch eingehende Durchsuchungen konnten kaum Waffen, Sprengstoffe und - was am wichtigsten war - keinerlei Nanowaffen gefunden werden. Die Untersuchung einer unabhängigen Komission aus Regierung und Konzernen gelangte zu dem Schluss, dass es den Terroristen gelungen war, die Konzerne zu überlisten und zu einem Angriff zu provozieren.[31]

Wiedervereinigung

Nach der Befreiung der Ostsektoren wurde der Berliner Vertrag mit der ADL von 2055 grundlegend überarbeitet und neu geregelt. Die Konzerne waren nach der Situation in der Bredouille, da eine Rechtfertigung für die Aktion fehlte und ein Sündenbock nicht zu finden war. Die gesamte Allianz blickte zu den Geschehnissen in Berlin, weshalb sich Bundeskanzler Linnheimer mit einem Stab aus politischen Beratern - darunter Innenministerin Sandra Sagehorn, Ex-Bundeskanzlerin Herta Brüggen, wie auch ESP-Vorsitzender Gerrit Marquardt - in die Stadt begaben, um sich dort mit Vertretern der Konzerne zu treffen. Auf Bitten des evangelischen Pastors Morek Pflügler aus Lichtenberg, sowie Mitra Özgun, einer Kiez-Vertreterin aus Friedrichshain-Kreuzberg kam es auch zu einem Treffen unter Augen der ADL-Politik zwischen Vertretern der Konzerne und der Alternativen an einem runden Tisch.[32]

So zusammengebracht, begann man an der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung. In den nächsten Monaten gab es weitere Verhandlungen unter der ADL-Botschafterin Dr. Isabelle Jandorf, die zudem auch Aufsichtsrat der Preußenstiftung ist. Unter Zustimmung des Bundesrates wurde der Berliner Vertrag von 2055 neu geregelt. Der bisher bestehende Konzernrat wurde in ein politisches, rechtsstaatliches Gremium aus Vertretern der Bezirke erweitert, sodass dieser - nun wieder Berliner Rat heißend, nun offiziell für alle Bezirke der Stadt galt. Die BERVAG wurde neu organisiert, um nun als Verwaltungskonzern der öffentlichen Hand zu dienen. Weiterhin unternahm man eine weitreichende Metropolenreform, bei der die Bezirksverteilung und deren Administration neu festgelegt wurde. Trotz dieses insgesamt produktiven Prozesses gab es immer wieder Störaktionen links- und rechtsmotivierter Sprawlguerilla, die verdeutlichten, dass nicht alle Alternativen einer gemäßigten, auf Autarkie bedachten Bürgerbewegung folgen wollten. Dennoch hielt man an den Plänen fest.[32]

Am 12. September wurde mittels der Änderungen des Berliner Vertrages die Freistadt Berlin als ein mit der ADL asoziierter politischer Staat anerkannt, der aber selbst keinen Sitz im Bundesrat haben sollte.[7] Der politische Sondercharakter sorgte dafür, dass man sich im Bundesrat für den Erhalt eines Sonderstatus entschieden hatte. Für das Berliner Territorium wurde eine Sonder-SIN eingerichtet,[32] die sogenannte VolksSIN.

Im Verlauf dieser einschneidenden Umgestaltung wurde auch Königs-Wusterhausen an Brandenburg zurückgegeben, während andere, zu vor brandenburgische Teile des Berliner Umlands eingemeindet wurden. Die Zahl der Berliner Bezirke reduzierte sich im Rahmen einer Neu-Ziehung der Bezirksgrenzen auf 21. Die Bezirksautonomie bzw. -autokratie stellt einen Kern der neuen Ordnung Berlins dar. So sitzen im neuen "Berliner Rat" Vertreter der exterritorialen Konzernbezirke nominell gleichberechtigt neben den demokratisch gewählten Bezirksvertretern der Freien Bezirke und den Vertretern der alternativen Bezirke, deren Regierungsformen von anarchistisch über kommunistisch bis meritokratisch reichen.?

Um weiterhin die Widerstände und Konflikte zum erliegen zu bringen, gewährte der am 1. Oktober der inaugurierte Berliner Rat nach seiner Wahl allen Ostberlinern sowie allen SINlosen der Stadt Bürgerrechte und eine einmalige Generalamnestie für Verbrechen gegen Konzerne und Stadt, bevor man die Stadt offiziell wiedervereinte. Überraschend schnell bestellte man den Sternschutz als berlinweite Stadtpolizei, während die deutsche Öffentlichkeit darin die erste Weichenstellung sieht, die Berlin auf dem Weg zur Rückkehr zur alten Glanz nimmt.[32]

Am 2. / 3. Oktober geschieht folgten dann erste Bezirkswahlen, die Bestellung des Berliner Rates und schließlich die Wahl der Ratspräsidenten und der Bürgermeister.[32]

Berliner Polizeistreit

Januar 2073 kehrte der extremistische Schiitenprediger und Eurokriegsveteran Muhammad Cemar Husain Abu al-Qasim aus seinem Exil nach Xhain zurück. In der dortigen Jazrir-Gemeinde hetzte er seitdem gegen die Konzerne der Ungläubigen.[9]

Im März kam es zur Ersten Berlinkonferenz. Nach Anregung durch Morek Pflügler kamen die Vertreter verschiedener Interessengruppen bei diesem Gipfeltreffen zusammen, um so die Einigungsgespräche von 2072 fortzuführen.[9]

Der brüchige Frieden zeigte sich aber weiterhin. Am 16. Juni nahmen Terroristen der Letzten Front in Lichtenberg einen Bus mit 31 Anarchotouristen als Geiseln. Nachfolgend kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der rechtsextremen Falkenwehr und der orkischen Sevet-Kiezwehr. Mit der Freigabe von Polizeibefugnissen und -mitteln zur Geiselrettung durch Morek Pflügler an die Falkenwehr kam es zum sogenannten Berliner Polizeistreit, der 2076 zur Berliner Polizeifreiheit führen sollte.[9]

Im Mai 2074 folgte eine überraschende Reaktion der DeMeKo. Als Polizisten des Sternschutzes die Räumlichkeiten des alternativen Riggermagazins Razang durchsuchten, protestierte der deutsche Mediengigant ungewohnt heftig. DeMeko-Chef Björn Taube sah in der Aktion die Berliner Pressefreiheit gefährdet. Auch wenn es vermutlich nur ein PR-Stunt war, sorgte der Protest dennoch dafür, dass sich das Ansehen des Konzerns bei der Berliner Alternativjugend nachhaltig verbesserte.[9]

Das Mai-Massaker

Am 1. Mai 2075 kam es zu den wohl schwersten Maikrawallen seit 15 Jahren. Rund eine Million Demonstranten trifft auf 20.000 Schutzkräfte. 2.112 Personen werden festgenommen, 1.154 Polizisten werden zum Teil schwer verletzt und 51 versterben sogar. Auf Seiten der Demonstranten werden tausende verletzt und 550 von ihnen getötet.[9]

Im Dezember wurde der Berliner Polizeistreit weiter angeheizt, als die Waffenproduzierenden Konzerne sich auf die Seite der Initiative Berliner Vollbewaffnung stellten. Diese befürworteten die breite Vergabe von Waffenlizenzen an Privatpersonen und alternative Sicherheitsdienste. Im gleichen Atemzug wurde die rechtliche Gleichstellung von Kiezwehren und Konzerntruppen zu einem Dauerthema im Berliner Rat. Der Sternschutz forderte parallel dazu mehr Gelder, um den anhaltenden Protesten gegen die "Überwachungsmatrix" zu begegnen.[9]

2076 eskalierte die Situation dann aber völlig. Am 1. Mai kam es erneut zu Krawallen, die sogar das Vorjahr in den Schatten stellten. Gerüchte wollen zudem wissen, dass ein diskordianisches Kommando namens Operation Mindfuck und das Terrornetzwerk Letzte Front an der Eskalation beteiligt waren. Beim sogenannten Mai-Massaker kesselten Kräfte der SonderSchutzTruppe unter Leitung von Bianca Voyé Demonstranten am Kottbusser Tor ein und eröffneten auf ihren Befehl hin das Feuer. SST-Offizier (und später als "Held von Berlin" bezeichnet) Sergej Rudek widersetzte sich dem Befehl und schaffte es, die Gewalt zu beenden. Dennoch versterben rund 1.200 Personen, während man in ganz Berlin Jagd auf Voyé machte. Monatelang kam es zu Freitagsprotesten für die Absetzung des Sternschutzleiters Erhardt Ahrend und der erste Alternative Polizeidienst der Schwarzen Bären wurde von Rudek gegründet. Der Vertrag mit dem Sternschutz wurde massiv zugunsten einer Berliner Polizeifreiheit beschnitten.[9]

Im Oktober erweiterte sich der Berliner Rat um Dr. Karoline Baader, die als Sonderberaterin der ADL in Sachen Kognitives Fragmentierungssyndrom eingesetzt wurde. Bei der Wahl wurde Sofia Nordin die neue BA von Reinickendorf.[9]

Am 22. November verstarb derweil der BA von Z-IC Tegel, Michael Koslowski, kurz nach seiner Wiederwahl. Koslowski wurde Opfer einer Autobombe in der Tiefgarage der Q-Mall. Der oder die Verantwortlichen wurden nie geschnappt.[9]

Die Maidemonstrationen am 1. Mai 2077 blieben überraschend friedlich. Das neue Konzept aus regulären und alternativen Polizisten bewährte sich, sodass die Gewalttätigkeiten und Eskalation der beiden Vorjahre ausblieben.[9]

Explosion in der Gropiusstadt

Am 16. Juni erschütterte direkt die nächste Katastrophe Berlin. Ein Wohnblock in der Gropiusstadt explodierte und stürzte ein. Offiziellen Angaben zufolge war ein Drogenlabor detoniert, während der Piratensender Vibesfolk angibt, dass ein Raketenschlag verantwortlich war. Demnach sollte es weitere Anschläge geben, die aber durch Shadowrunner vereitelt wurden. Ziel war es offenbar gewesen, einen neuen Krieg zwischen Anarcho- und Konzernbezirken zu provozieren. Die Täter waren gemäß Vibesfolk die Letzte Front, wobei man sich hier auf die Daten des ermordeten "Gedankengift"-Verschwörungsbloggers Cyanide stützte.[9]

Wenig später, am 28. Juni, beschließt der BAV mit überraschend großer Mehrheit, dem Ratspräsidenten erweiterte Entscheidungsbefugnisse in allen Fällen einzuräumen. Dies betrifft Fälle, die sowohl im BAV als auch im Schlichtungsausschuss nicht einvernehmlich geklärt werden können. Yilamz Wojenko gibt in diesem Zuge das Marschall-Pilotprojekt frei.[9]

Aufstieg von Zöller

Im Oktober kam es wieder zu Wahlen. In Spandau zu einem weiteren Vorfall. Der Vertreter der Vereinigung Alternativ-Autonomes Spandau (VAAS) setzte sich Fletscher gegen Wojenko durch, dessen Amtszeit als Ratspräsident damit dann auslief. Im Bezirk Mitte ersetzte Dr. Paul Reinhard Zöller den PNE-nahen Dr. Alexander Schmidt, der durch einen Angriff seitens eines linksautonomen Orks so schwer verletzt wurde, dass er ins Koma fiel.[9]

2078 folgte im März die Zweite Berlinkonferenz. Bei dem Gipfeltreffen der Interessensgruppen sollte es offenbar um die Sondierung möglicher Kandidaten für Yilamz Wojenkos Nachfolge gehen. Im Juni wählte der BAV dann Dr. Paul Reinhard Zöller von HKB zum neuen Ratspräsidenten und Ersten Bürgermeister von Berlin. Parallel zu der Wahl entschied sich der Bezirk Spandau, fortan ein Alternativer Bezirk zu sein.[9]

Direkt am 1. Januar erließ die ADL-Regierung eine Gesetzesnovelle. Darin wurde ihr das Recht einberaumt, im Krisenfall kritische Güter und Strukturen inklusive exterritorialer Anlagen zu beschlagnahmen und zu enteignen. Diese Novelle war Anlass genug, um seitdem im Berliner Rat immer wieder Diskussion darüber zu führen, ob es überhaupt gut wäre, einen Vollbeitritt Berlins in die ADL anzustreben.[9]

Am 7. März 2079 fand die Eröffnungsfeier "40 Jahre Berliner Anarchie" statt. Berlin wurde von zahllosen Krawallen in der Stadt aufgerüttelt, während über zwei Millionen "Anarcho- und Chaostouristen" nach Berlin strömten. Auf den Dritten Bürgermeister Morek Pflügler verübte man einen Anschlag, der aber erfolglos blieb. neme.sys, ein Aktivist der Letzten Front, verbreitete via SuperBILD: "Der Status F lebt. Die Verbrechen gegen das Letzte Gesetz werden geahndet werden. Wir kriegen euch!".[9]

Unterweltkämpfe

Die Unterwelt Berlins wurde am 24. Juni ordentlich aufgerüttelt. Während der Johannesfeier der russisch-orthodoxen Gemeinde traf eine Lenkrakete die Pankower Hoffnungskirche und zerstörte diese vollständig. Unter den Toten findet sich die Führungsriege der Weißen Vory, darunter auch der "Zar" Pjotr Gargari. Wenige Wochen später, am 7. Juli, kam es im Lichtenberger Tautpalast zu einer magischen Entladung. Mehrere Räume wurden von Kratzspuren übersät und vollkommen verwüstet. Kräfte von PsiAid konnten keinerlei Hinweise auf die Täter oder Opfer finden. Einzig diverse Piratensender berichteten, dass der Führungsstab der Roten Vory inklusive Boss Vladimir Karewitsch ausgelöscht wurde.[10] In der Folge wurde Nadjeska Girkin, alias Drakova, effektiv die Tzarin von Berlin.[33]

Im März 2080 wurde die rechtliche Stellung der MMVV-Infizierten in der ADL gestärkt. Dies führte zu einer massiven Infizierten Kampagne der Partei der Neuen Ordnung (PNO) um die Berliner Vampirin und PNO-Kandidatin Bella Lugosi, sowie einem offensiveren Auftreten der Ghul-Kieze, sowie der Gründung des Ghul-Polizeidienstes NekroPol.[10]

Sorben gegen Aztech

Im Spreewald kam es am 30. April zu Konflikten zwischen den sorbischen Wjelkami-Milizen und Aztechnology. Bei einem Überfall in Nowa Niwa sterben so 22 Personen. Im Juni sollte ein Überfall auf Konvoi von Aztech folgen, bei dem die Wjelkami Militärfahrzeuge erbeuteten. Darunter zählten Schnellboote und ein Camaxtli-Hoverpanzer. Der Konflikt rund um die Wjelkami schaltete sich dann im September/Oktober auch Brandenburgs Ministerpräsident Schinkel von der USPD ein, da diese mehrere Orte im Spreewald besetzt hielten. Schinkel bat um militärische Unterstützung durch die ADL.[10]

Die Konflikte zwischen ADL und Berlin kochten in der Zwischenzeit hoch. Die Feiern am 1. Mai wurden von zunehemenden Grenzschikanen gegen Bürger mit einer VolksSIN überschattet. Statt Konzerne und dessen Symbole zu attackieren, richtete sich die Wut der Demonstranten zunehmend auf die Parteibüros der ADL-Parteien sowie auf die Symbole deutscher Politik. Im August starben dann bei schweren Ausschreitungen zwischen Autofahrern und dem Bundesgrenzschutz am Checkpoint Dreilinden erstmal Personen.[10]

Im September dehnte die Kaplan-Özdemir BGoH aus Falkensee ihre Produktion und Vertrieb von "Halal"-Dönerspießen ADL-weit aus. Zudem gründete der Konzern die Fastfood-Kette Döner King.[10]

Am 20. Oktober gab es dann noch einen kleinen Eklat, als die Bezirksabgeordnete von Reinickendorf, Sofia Nordin (CVP), die wertvollsten Teile des Bezirks an Z-IC Tegel abtrat, für dessen Eigentümer Zeta-ImpChem sie arbeitet. Einige Tage später erklärte die Bezirksversammlung Reinickendorf dann die Absetzung von Nordin.[10]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Bevölkerung Menschen Orks Elfen Trolle Zwerge Andere
2073*[34] 4.6 Millionen 68% 15% 10% 3% 3% 1%
2078[35] 6.8 Millionen 64% 15% 8% 6% 5% 2%
2080[1] 6.9 Millionen 63% 16% 8% 6% 5% 2%

*Daten beruhen auf Schätzungen der Berliner Verwaltung.[34] Dank der erheblich verbesserten Datenlage wenige Jahre später über die Anarchozone und einen konstanten Zuzug von netto ca. 150.000 Personen pro Jahr vor allem durch Konzernversetzungen, Zuzug von Entwurzelten und SINlosen sowie hohe Geburtenraten speziell bei der Orkbevölkerung konnte der massive Zuwachs erklärt werden.[35]

Bevölkerungsdichte
Jahr Mittlere Bevölkerungsdichte Maximale Bevölkerungsdichte
2073[34] 2.493 Ew/km² 10.072 Ew/km² (in Berlin-Mitte)
2078[35] 3.716 Ew/km² 267.276 Ew/km² (In Berlin-Mitte)
Bevölkerungsfluktuation p.A. Zuzug Wegzug
2073[34] 220.000 Personen ca. 198.000 Personen
2078[35] 344.000 Personen 259.000 Personen
Ethnien
Jahr Personen mit Migrationshintergrund
2073[34] 28% (vermutlich +10% durch (Halb-)Türken und andere, die seit Generationen in Berlin leben und in Studien als Deutsche gewertet werden, die deutlich eher türkisch orientiert sind)
2078[3] 41% (davon fast 50% nicht eindeutig zuzuordnen)
Größte Bevölkerungsgruppen 2073[34] 2078[3]
Türken 21% 17%
Polen 16% 16%
Russen 14% 15%
Araber 11% 15% (vor allem Iraker, Syrer, Afghanen, Libanesen, Ägypter)
Serben 8% 7%
Japaner NA 5%
Vietnamesen 4% 4%
Italiener NA 2%
Andere NA 19%
Konfessionen
Konfession 2073[34] 2078[3]
Konfessionslos 53% 55%
Islam 49% 23%
Schiiten 75% 65% (mit Aleviten, neben Arabern auch Iraker und Pakistanis)
Sunniten NA 33% (überwiegend Türken)
Andere NA 2%
Christentum 32% 11%
Protestanten 67% 66%
Russisch-Orthodox 13% 13%
Römisch-Katholisch NA 6% (überwiegend Polen)
Deutsch-Katholisch NA 6%
Andere NA 9%
Neopaganismus 11% 7%
Ásatru 50% (mit Wicca) 14%
Wicca 50% (mit Ásatru) 36%
Slawisches Heidentum
(primär Svarogs-, Peruns- und Triglawskulte)
28% 28% (Rodisten, inkl. Sorben)
Khemet (altägyptisch) 11% 9%
Diskordianismus 6% 4%
Andere NA 4%
Andere NA 4%

Nicht-Metamenschen

Während die Fae des Seelie-Hofes zunehmend in der ADL auftreten, scheinen sie das instabile Berlin eher zu meiden. Allerdings lässt diese Annahme vermuten, dass der Unseelie-Hof um so interessierter an der Stadt sein könnte.[36]

Weiterhin ist der Drache Khael unter dem Namen "Marduk Perkot" aktiv, der als Vasall eines älteren Drachen aktiv ist, um Informationen über Mordrakhan zu sammeln.[37]

Stadtbild

Nachdem dem die Konzerne mit ihren Privatarmeen im Jahr 2055 die Macht über den Westteil Berlins übernommen hatten, während sich die Neo-Anarchisten und Anarchosyndikalisten verzweifelt bemühten, den Ostteil der Stadt zu halten, hat sich alles geändert.

Shadowtalk Pfeil.png Die Kurzfassung: Besatzungszone ist wieder ein treffender Name für Westberlin.
Shadowtalk Pfeil.png AnarXo

Auf dem ersten Blick fällt ein starkes Gefälle zwischen West- und Ostberlin auf: Während der von Konzernen dominierte Westen mit Hochhäusern und Megabauten geprägt ist, bilden die maroden Plattenbauten im Osten die höchsten Gebäude in diesem Sektor, der ansonsten deutlich niedriger bebaut wird. Die alten DDR-Gebäude kommen auf maximal sechs Stockwerke, weshalb man einen deutlichen Höhenunterschied sehen kann.[38]

Nachts wird der Westen von Videowänden und Himmelsschreibern erleuchtet, während der Osten eher in Dunkelheit versinkt, welches von vereinzeltem Flackern und einigen Flammen unterbrochen werden. Man sollte aber nicht denken, dass Berlin genau auf einer Linie klar getrennt wurde; es gibt Nester von Anarchie im Westen und auch im Osten brechen sich einige Konzerntürme vereinzelt Bahn gen Himmel. Die jahrzehntelange Trennung wird aber noch für einige Zeit deutlich sichtbar bleiben, was auch an der Zergliederung der Stadt liegt.[38]

Ein weiterer Faktor im Stadtbild von Berlin ist die Dezentralisierung, die historisch bedingt ist. Berlin entstand aus dem relativ späten Zusammenschluss mehrere Städte, deren ureigene Identität sich noch heute in Namen und Strukturen einiger Bezirke wiederfinden, was den Zerfall Berlins in mehrere Stadtteile und Kieze mit jeweils eigenen Zentren und Lebensgefühlen begünstigte. Dieses typische "Einkiezen" homogener Nachbarschaften zu Gated Communities war eine Folge des unter dem Status F existenten Zwangs zum Selbstschutz, Selbstverwaltung und auch Selbstversorgung mit Wasser, Energie, Nahrung, etc. Auch im Westen findet man Gated Communities, die hier deutlich verbreiteter sind als im Rest der ADL, wenngleich auch in klassischer Form von umgrenzten Wohnvierteln und Einzelgebäuden mit uniformiertem Personal.[38]

In Gewiser Hinsicht erinnert Berlin auch an Neo-Paris mit seinen teilweise überbauten Straßenzügen, monumentalen Nouveau-déco-Fronten, den grotesk überdimensionierten Statuen und einer Melange aus Neo-Renaissance und trotzigem Bunker-Brutalismus, was man so wohl in keiner anderen deutschen Stadt zu Gesicht bekommt. Am Ende sollte man aber nicht vergessen, dass es hier mitunter genauso stinkt, denn sowohl private als auch alternative Mülldienste verrichten ihre Arbeit so kosteneffektiv wie möglich und holen den Müll aus den ihnen zugeteilten gebieten ab und laden ihn dann irgendwo hin. Viele Gassen sind daher metertief in Müllsäcken, Sperrmüll und Rattenhorden versunken.[39]

Westberlin

Abseits der Megabauten von Westberlin sind auch dessen Außenbezirke überwiegend von Niedrigbauten geprägt, die allerdings hier und da von Betonghettos unterbrochen werden. Großzügig angelegte Villenenklaven und die großen Wasserflächen erklären dabei ganz gut, weshalb die allgemeine Bevölkerungsdichte nicht so hoch ausfällt. Die vorhanden Megabauten werden oftmals eng geclustert; Zentral steht eine der vielen Arkologien, um die sich dann zahlreiche Hochhäuser drängen. Einzelne Straßenzüge sind mit Glasdächern überzogen oder wurden mit weiteren Ebenen überbaut, um so die historischen Fassaden vor ätzendem Regen zu schützen.[38]

Westberlin ist aber auch ein Sinnbild der Konzernfestungen, denn die hohe Zahl der hier liegenden Arkologien und Großbauten in eng umrissenen, meist sogar ummauerten Gebieten entstammt noch den Zeiten, als Berlin von mehr Unruhen ergriffen war und die Konzerne zwang, ihre Anlagen innerhalb beherrschbarer Bereiche zu konzentrieren.[38]

Das Anarchistische Ostberlin

Ostberlin ist im Vergleich zum Westen ein industrielles Labyrinth aus sich windenden Leitungen, Rohren, Dachverbindungen und aufgespannten Planen, die gegen Überwachungsdrohnen und Satelliten schützen sollen. Die Alternativen, egal welcher Coleur, haben üblicherweise eine enorme Abneigung gegen jeder Form der Überwachung, auch wenn sie paradoxerweise nicht davon absehen, ein VolksKOMM einzusetzen. Man sollte in Ostberlin aber vor allem mit Sichtlbockaden aller Art rechnen, wie über Straßen gespannte Lkw-Planen, zugesprühten Fenstern, Störsender und White-Noise-Generatoren.[38]

Mitunter bilden die Häuser der Kieze zusammengewachsene Metastrukturen, auf deren Dächern sich oftmals Blechhütten oder Gewächshäuser finden und praktisch lückenlos mit Solarmodulen, Windrädern und wuchtigen Generatoren überzogen sind. Außerdem kann man im Osten keine Parks erkennen, sondern nur Flecken, in denen Wagensiedlungen oder Parzellen, wo scheinbar Landbau betrieben wird, sowie schmutzige Brachflächen zwischen Gebieten feindlich gesinnter Gruppierungen, die als Schlachtfeld dienen und von denen man sich besser fernhält.[38]

Politik

Die Jahrzehnte der Gesetzlosigkeit während des Status F haben Berlin den Ruf eines "Sünden-Babel" eingebracht, dessen Narrativ ständig durch Schockermeldungen von Exzessen, Verrücktheiten und Unfassbares, sowie auch diverse Medien weiter angefeuert wird.[40] Auch wenn Berlin weiterhin vergleichsweise wild mit dem Rest der ADL ist, so sind die Auswüchse längst nicht mehr so extrem wie in der Vergangenheit - zumindest nicht mehr überall.

Man kann die Politik in Berlin am ehesten mit der Konzerndemokratie von Groß-Frankfurt vergleichen, welche praktisch Modell für Berlin gestanden hat.[41] Regiert wird die Stadt vom Berliner Rat.

Außenpolitik

Berlin ist ein mit der ADL assoziiertes Gebiet und entsendet 3 Vertreter in den Bundesrat, hat aber kein eigenes Stimmrecht.[1]

Organisationen

Die Metropole an der Spree gilt als Wiege und Zentrum der Policlub-Bewegung und sogar als Geburtsort der Sprawlguerilla. Somit avanciert die Stadt auch zur Hauptstadt des linken Terrorismus in Europa.[42]

Politische Organisationen

Stiftungen

Extremismus

Recht und Gesetz

Für Recht und Gesetz in Berlin ist die Berliner Judikative Dienste GmbH (BeJuDi), eine Tochter der Berlin Verwaltungs AG, zuständig. Sie hat seit jeher mit dem Rechtssystem der Flickwerk-Metropole zu kämpfen, das ein einziges Labyrinth aus lokalen Sonderrechten und unklaren Grenzziehungen ist. Im Versuch, der Lage irgendwie Herr zu werden, brachte die BeJudDi eine ausufernde Zahl dubioser Anklagen vor.[45]

VolksSIN

Wer in Berlin eine SIN beantragt, der hat das Recht auf freie Namenswahl bei Erstbeantragung.[46] Die sogenannte VolksSIN ist aber keine CEERS-ID, da Berlin mit der ADL nur assoziiert ist. Wer also nur eine VolksSIN hat, der muss (offiziell) zur ADL-Botschaft in Berlin und dort ein Visum beantragen, wenn er nach Köln oder Brandenburg will. Das macht aber keiner und so wirklich scheren tut es auch niemanden.[47]

Waffengesetze

In Berlin kann man sehr problemlos an Waffenscheine für Jagdwaffen kommen. Auch Lizenzen für Automatikwaffen sind relativ gut zu bekommen, wenn man zu einer Kiezwehr gehört, die bei der BERVAG registriert wurde.[47] Die Duldung ist insgesamt aber sehr ortsbezogen. Normsektoren unterliegen praktisch dem Allianzrecht, in den Konzernsektoren gilt Konzernrecht (was bedeutet, dass man der Gefahr höchstens aus dem Weg gehen kann) und in den Alternativen Bezirken kann man zum Teil auch mit dem Sturmgewehr durch die Straßen laufen, getreu dem Motto: Tust du mir nichts, tu ich dir nichts. Andernfalls wird man ohne großes Prozedere einfach erschossen.[48]

Schon seit geraumer Zeit drängt man darauf, die hiesigen Waffengesetze dem geltenden ADL-Recht anzugleichen.[49] Der Prozess der Harmonisierung von Berliner und ADL-Recht sieht bis 2082 Straffreiheit für die freiwillige Abgabe militärischer Bewaffnung vor. Wer möchte, der kann zudem die ADL-weit üblichen Waffentypen für die Eigensicherung per Registrierung und sehr lasch gehandhabter Vergabe einer entsprechenden, aber auf Berlin beschränkten, Lizenz ganz legal erwerben. Man sollte sich aber nichts vormachen, denn im Osten werden vermutlich noch zahlreiche Mietcontainer, Wohnungen und Verstecke mit Abertausenden Automatikwaffen, Raketenwerfern und anderen Militärgütern vollgestopft sein.[39]

Ausweispflicht

In Berlin wird man trotz der in der ADL geltenden Ausweispflicht meistens schief angesehen, wenn man rund um die Uhr die eigene Identität in den Äther strahlt.[50]

Sicherheit

Aufgrund des Umstandes, dass Extremisten von Berlin durch dessen Weltoffenheit und Toleranz angelockt werden, ist es zu empfehlen, bei einem Besuch auf die Dienste ortskundiger Personenschützer zurückzugreifen. Besonders die alternativen Bezirke sind oft Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden und Verbrechensgruppen. Hinzu kommt die weitere Fragmentierung, die für sehr unterschiedliche Moralauffassungen und lokalen Sondergesetzen wie etwa der Scharia sorgt, was wiederum ein zusätzliches Risiko erzeugt, bisweilen unbeabsichtigt in Gefahr zu geraten. Ein weiterer Faktor ist, dass die zuweilen als "Kapitulation vor den Konzernen" empfundene Berliner Einigung ein paar einzelne neo-anarchistische Gruppierungen weiter radikalisiert hat, die sich in Terrorgruppen wie etwa der Letzten Front organisiert haben.[51]

Aufgrund der bestehenden Bedrohungslage durch linke Terroristen und Sprawlguerilla werden die als Konzern- und Normbezirke ausgewiesenen Gebiete umso engmaschiger überwacht, was man vor allem in den Einkaufsstraßen und Geschäftszentren bemerkt.[52]

Übersicht Sicherheitskräfte

Berlin ist nicht nur rechtlich ein einziger Flickenteppich, sondern auch was die Polizeikräfte vor Ort anbelangt. Dank der sogenannten Berliner Polizeifreiheit hat jeder Bezirk das recht, sich einen eigenen Anbieter zu suchen, der die Polizeidienstleistungen dort übernimmt. Einzige Instanz über allem ist die BERVAG Direktion für Zentrale Aufgaben (ZA), die 11 Abteilungen besitzt.[1]

Der Hauptpolizeidienst Berlin (HPDB) dient dabei als Grundversorger - dies ist 2080 zumindest noch der Sternschutz.[1]

Die jeweiligen Konzernsektoren werden meist durch Konzernpolizeidienste (KPDB) geschützt, welche sich aus den Konzerntruppen der jeweiligen Konzerne zusammensetzen.[1]

In Alternativen Zonen hingegen sind dies meist registrierte Alternative Polizeidienste (APDB), sowie tolerierte lokale Kiezwehren und Gangs, oder Selbstschutz, der sich dank der Initiative Berliner Vollbewaffnung selbst bewaffnet hat.[1]

Abseits davon gibt es auch noch Kopfgeldjäger[1] und schließlich noch den Bundesgrenzschutz in Oranienburg.

Marschall-Projekt

So verworren wie das Berliner Recht ist, konnte man auch von Polizisten nicht erwarten, dass diese einen Überblick über das jeweils geltende Kiezrecht haben. Da Strafverfolgungen zu allem Überfluss auch noch kiezübergreifende sind nicht allein durch die jeweiligen Kiezwehren vor Ort gelöst werden können, ging die BeJuDi dazu über, sogenannte "Marschalls" einzusetzen. Diese Gesetzeshüter werden von einem juristischen Expertensystem gemeinsam mit einer per Simrig zuschaltbaren Richterstelle unterstützt und vollstrecken direkt vor Ort ein Urteil.[45]

Wirtschaft

Die Jahre des Anarchismus führten zu enormen Entbehrungen innerhalb der Berliner Gesellschaft, in dessen Folge eine enorme Binnennachfrage entstanden ist. Günstige Mieten, geringe Lebenshaltungskosten, faktisch nichtexistente Umweltkontrollen und Fertigungsbestimmungen, sowie in der ADL beispiellos geringe Lohnkosten ermöglichen derweil industrielle Produktion in Verhältnissen, die man mit der Dritten Welt vergleichen kann - inmitten des Herzens von Europa. Die Niedriglöhne und Einsparungen bei der Arbeitssicherheit haben zudem dafür gesorgt, dass die industrielle Fertigung in Berlin noch immer einen hohen Anteil menschlicher Arbeitskräfte aufweist.[51] Trotz allem kann sich Berlin aber rühmen, seit 2060 ein stärkeres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, als es die restlichen Allianzländer können, was aber auch daran liegt, dass diese vor der Wiedervereinigung schon alles andere als "gut" war.[53]

Charakteristisch sind die im Stadtbild typischen "Eckensteher", die je nach Produktionsbedarf von Bussen oder Trucks abgeholt werden und nach einem medizinischen Scan und Säuberung mit Long Haul und anderen leistungssteigernden Drogen vollgepumpt werden, um dann die nächsten 40 Stunden als Zeitarbeiter zu schuften. Anschließend werden die frischen Zeitarbeiter gefeuert und landen oftmals in den fabriknahen (und mitunter konzerneigenen) Kaschemmen, wo sie ihre Konzernchips zu schlechten Tauschkursen gegen Billigfusel, Cram und Sex eintauschen können. Die Aufsammler selbst wissen selten, wo sie die Arbeitskräfte im Vorwege hinbringen sollen, weshalb die Infiltration über diesen Weg eher unzuverlässig ist. Hinzu kommt, dass den Arbeitskräften manchmal auch ID-Chips injiziert werden, weshalb diese rund um die Uhr funken - Gerüchte sprechen sogar davon, dass es Arbeiter gibt, die mitunter 30 bis 40 Chips im Körper sitzen haben.[51]

Die enormen Mittel, die die Konzerne für die Sicherheit in Berlin investieren mussten, wird so auch wieder eingefahren. So manche Berliner "Fabrikfestung" besitzt auch 2078 noch Produktionslinien, die aus der Zeit vor der Jahrtausendwende stammt, weshalb Unfälle zum Alltag gehören, die aber selten bekannt werden.[51]

Aber auch die Berliner haben sich an die Umstände angepasst und so manch einer hat sich zu einem wahren Meister des Mulitjobbings gemausert. Diese verkaufen Drogen an Mitarbeiter, dealen mit Informationen und kassieren Vermittlungsgelder für andere Jobber. Ebenfalls sehr beliebt sind Apps, bei denen banale Tätigkeiten monetarisiert werden können.2 Kredite, um sich einen Werbespot anzusehen, 6 für das per Mikrofon des Kommlinks erfasste Erwähnen einer Marke, 20 Kredite wiederum für die Kaufempfehlung an den Freund - egal, ob man am Ende mit den Krediten nur ein paar Trockenfraßpellets in einem Shop erhält - es hilft dem Berliner dabei, über die Runden zu kommen. Das wiederum führt dazu, dass praktisch jeder käuflich ist.[51]

Aufstiegschancen

Allerdings hat sich Berlin auch zu einer Karriereschmiede entwickelt, denn es ist bekannt, dass die Aufstiegskämpfe hier mit besonders harten Bandagen geführt werden. Immerhin ist dies ein Millieu, in dem Gewalt zum Alltag gehört und in dem Waffen und Personen, die wissen, wie man sie einsetzt, leicht verfügbar sind, senken die Hemmschwelle für die Gewaltanwendung drastisch. Shadowrunner werden daher auch gegen Konkurrenten im eigenen Unternehmen eingesetzt, wenn es sein muss. Aufsteiger entfernen ihre Vorgänger, etwa indem sie diesen belastende Daten unterschieben, Projekte Sabotieren oder diese schlicht ermorden lassen.[52]

Immobilien

Berlin konnte vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Jahre stark profitieren, was man vor allem im Westsektor begutachten kann, wo die Bautätigkeit unablässig vorangeht. Die Immobilien sind nach wie vor heiß begehrt, aber aufgrund der anhaltenden Berichten von Gewalt und Anschlägen im Vergleich zu anderen Metropolen äußert günstig zu erstehen. Davon konnten die Gebiete der früheren Anarchozone allerdings nur begrenzt profitieren, denn wenn der Rat oder die BERVAG Baumaßnahmen beschließen, dann führt das im Osten notorisch zu Protesten und Vetos der Bezirksverwaltungen.[54] Die Baustellen privater Bauherren werden sabotiert, sofern sie sich entscheiden, die langwierigen Verhandlungen mit den Anwohnern und Gangs zu umgehen. Dazu gehören auch Blockaden der Lieferwege, Angriffe auf Baukräfte und Diebstahl von Baumaterial, was die Attraktivität für Bauinvestitionen entsprechend reduziert. Jene, die letzten Endes doch auf die Forderung der Protestler eingehen, finanzieren am Ende dafür das organisierte Verbrechen, bzw. die Straßengangs der Umgebung mit neuen Waffen, was dann zwangsläufig zu neuen Konflikten mit eskalierender Gewalt führt, die wiederum den Wert des Standortes in den Keller stürzen lässt.[38]

Währungen

Auch wenn man offiziell mit dem Euro bezahlen kann, heißt das nicht, dass man das auch überall tut. Es gibt einige Gegenden und Shops, die die "Datenkrakenwährung" schlicht nicht akzeptieren. Stattdessen verwendet man dort die Alternativwährung aus Vesuv-Casinoships, die auch zunehmend in Läden außerhalb der Alternativgebiete akzeptiert.[7]

Konzerne

Renraku

Der Konzernbezirk Renrakusan (ehemals Prenzlauer Berg[55]) ist komplett exterritoriales Renraku-Konzerngebiet.[56]

In Berlin ist Renraku vor allem als Dienstleister für andere Konzernenklaven und mit Forschungsstandorten präsent.[56] Neben Renrakusan besitzt der Megakonzern auch das beeindruckende Renraku Building am Alexanderplatz.[57]

Ein Wellen schlagendes Renraku-Projekt ist das 2072 aus der Taufe gehobene AR- und VR-gestützten Lernprojekt "Open Minds" als Bildungsangebot für Benachteiligt. Trotz Backlashs aus Anarchistenkreisen, dass es ein ethisch fragwürdiges Gehirnwäscheprogramm namens "Open Thoughts" deckt, mit dem der Megakonzern aus Waisen brave Konzernbürger machen will,[58] versucht Renraku nun, "Open Minds" als Sprung ins deutsche Bildungssystem zu nutzen.[59] Renraku war immer einer der entschiedensten Gegner der Anarchie in der Stadt gewesen und unternahm immer wieder Vorstöße dagegen.[60]

Frankfurter Bankenverein

In Berlin war der Frankfurter Bankenverein schon vor der Operation Just Cause (und genau genommen schon vor Crash 2.0. Er konzentriert sich dort vor allem auf seine Investitionen. So findet sich die Lokaldivision in dem kürzlich erworbenen Mercedes-Benz-Gebäude und fokussiert sich auf die Unternehmens- und Projektfinanzierung, die es jede Menge in Berlin gibt. Und das Berliner Recht vermutlich jede Menge Lücken und Schlupfwinkel hat, sind auch die Kanzleien entsprechend aktiv, um der Berliner Judikative Dienste GmbH (BeJuDi) der BERVAG juristisch als Berater zur Seite zu stehen, oder den Berliner Bürgern vor den Gerichten zu helfen.[61]

Vor Ort vertretene Konzerne und Unternehmen

Ehemalige Konzerne:

Verkehr

Die Einreise nach Berlin ist kein Problem, besonders, wenn man die alternativen Bezirke anpeilt. Die Konzerne sind deutlich pingeliger, wobei sie sich allerdings schon mit irgendeiner SIN zufrieden geben, denn man ist es gewohnt, dass die in Berlin verwendete VolksSIN ohnehin etwas dünn ist. Die Ausreise hingegen ist deutlich schwieriger, denn solange man in Berlin ist, ist man das Problem der Stadt. Kommt man wieder heraus, dann wird man plötzlich wieder zum ADL-Problem. Der Bundesgrenzschutz hat zum Schutz extra ein engmaschiges Sensorennetz (auch als Neue Berliner Mauer bezeichnet) installiert, das Wärmequellen ausfindig macht und dabei nach einer SIN sucht. Findet es keine SIN, schlägt es Alarm. Dieses Sensorennetz ist auf allen Straßen, Wasserwegen und Schienen, sowie freiem Gelände eingerichtet. In letzterem sind die Sensoren jedoch weniger genau eingestellt, da Tiere sonst regelmäßig Fehlalarme auslösen würden.[72]

Straßenverkehr

Autobahnen aus allen Richtungen führen auf den Berliner Außenring (A10). Im Süden verläuft parallel die Baustelle für die neue EuroRoute 4 (Die Berlin mit Hannover, Essen und Brüssel verbindet[73]). Die in den 2060ern laufende Konstruktion des Megaprojektes einer Horizontaltangente ist nach Millioneninvestitionen schließlich aufgegeben worden.[74]

Innerhalb des Innenrings wird durch das Autofahrer-Leit- und Informationssystem ALI eine Automatiksteuerung angeboten. Im Osten der Stadt funktioniert ALI allerdings nur eingeschränkt, wohingegen es auf den Autobahnen und der EuroRoute ALI verpflichtend ist. Die BERVAG stuft Straßen von A (topmodern und verfügt über einen intelligenten Straßenbelag) bis hin zu Z (Buckelpiste, die nur im Offroad-Modus befahren werden sollte). Sowohl Straßen- als auch Sicherheitsstufe stimmen oft überein, zumindest bei den Hauptverbindungen.[74]

Busse und Taxis

Für den innerstädtischen Verkehr gibt es diverse Optionen. Die Buslinien im Westen verfügen über hochmoderne hybride Elektrobusse von MAN, die sowohl über eine Wasserstoffzelle verfügen, als auch Elektrizität via GridLink beziehen und nur in den seltensten Fällen noch einen metamenschlichen Fahrer einsetzen. Im Osten hingegen vertraut man den Anarchos die eigenen Schätze nicht an, da man zu viele Verluste befürchtet. Stattdessen kommt hier das sogenannte Stattbusnetz zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um alte, eigentlich ausrangierte Busse, die von findigen Schraubern wieder fit gemacht werden und oftmals mit Panzerung und Schießscharten versehen werden, um so auch durch gefährlichere Gebiete zu kommen.[75]

Innerhalb der Stadt unterhält die BERVAG die BVB-Robotaxis, die irgendwo zwischen Robo-Großraumtaxi und selbstfahrendem Minibus mit Haustürstopp liegen. Auch wenn die BVB versuchen, die Freien Taxifahrer durch teure Lizenzen für Norm- und Konzernbezirke aus dem Geschäft zu drängen, bilden die Eingetragene Dienste-Erbringe (EDE) mit eigenem Fuhrpark (Autos, Tuk-Tuk, oder die im Bezirk Mitte allgegenwärtigen E-Rikschas) das Rückgrat der Berliner Taxibranche. Da sich praktisch keiner die Sonderlizenzen und Unbedenklichkeitsprüfungen für die Konzernbezirke leisten kann, haben sich viele der Spreefunk-Genossenschaft angeschlossen oder arbeiten direkt für einen der Anbieter. Auf Konzernseite sind dies Bärenfunk, ein Unternehmen der DeMeKo und Cars-R-Us, sowie CityCab (Aztech). Auf alternativer Seite sind dies beispielsweise Black Flag Cab, Berlin Marschrutka und KombatKar, welche zum Teil sehr aggressiv um Routen und Zielgebiete "verhandeln".[75]

Schienenverkehr

Wer das notwendige Kleingeld und eine SIN sein eigen nennt, der kann Berlin auch problemlos mit dem Transrapid erreichen, welcher ebenfalls über die EuroRoute verläuft und am Berliner Hauptbahnhof endet. Abseits davon gibt es noch die Bahnhöfe in Spandau, Potsdam und die vier Bahnkreuze West, Ost, Süd, und Nord (Gesundbrunnen) als Zielbahnhöfe für Fernreisende.[74] Eine Direktverbindung führt von Berlin aus in Richtung Strelasund, bzw. Greifswald im Herzogtum Pomorya. Will man tiefer ins Land, ist man gezwungen, dort umzusteigen.[76] Über diese Strecke kommt auch Ware aus Pomorya nach Berlin, nachdem die Frachtschiffe in den pomoryanischen Häfen gelöscht wurden.[77]

Bahnhöfe[1]
Bahnhof Bezirk Beschreibung
Bahnhof Alexanderplatz[78] Mitte Am Alexanderplatz
Bahnhof Französische Straße[79] Mitte
Bahnhof Friedrichstraße[80] Mitte
Bahnhof Hackescher Markt[81] Mitte
Bahnhof Potsdam[82] Potsdam
Bahnhof Spandau Spandau
Bahnhof Zoo[83] Mitte
Berliner Hauptbahnhof Mitte
BSI Tiefbahnhof Schönefeld Tiefbahnhof unter dem Berlin-Schönefeld International
Güterbahnhof Moabit[84] Mitte Stadtteil Moabit
Nordkreuz Mitte ehemals Bahnhof Gesundbrunnen
Ostkreuz
Südkreuz
Westkreuz

M-Bahnen

Für den innerstädtischen Verkehr stehen in Berlin knapp 300 Stationen für die Magnetschwebebahnen (oft auf M-Bahn verkürzt) zur Verfügung, die ab 2055, kurz nach Gründung der BERVAG Verkehrsbetriebe (BVB), die U- und S-Bahn abgelöst hat. Alle Stationen sind mit sogenannten TransPlex-Barrieren ausgestattet. Die bruchsichere und durchsichtige Barriere öffnet sich erst nach Halt des Zuges.[75] Die Verbindung der M-Bahnen in die Anarchogebiete ist jedoch grundsätzlich überfüllt und deutlich weniger sicher.[74]

Flugverkehr

Am schnellsten und komfortabelsten kommt man über den Luftweg nach Berlin. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Berlin-Schönefeld International (BSI), der die Stadt mit dem Rest der Welt verbindet und sogar Suborbitalflüge abwickeln kann. Konzerner wird empfohlen, da lieber Direktflüge via Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof (SKT) oder Flughafen Tegel (TXL) direkt in die Innenstadt zu nutzen, welche VIP-Abfertigungen für exterritoriale Reisen anbieten. Wer unter dem Radar nach Berlin einfliegen will (oder muss), der sollte Strausberg oder Werneuchen anpeilen, welche sich in privater Hand befinden und sich in befliegbarem Zustand befinden, während Gatow in Spandau trotz "Insidertipps" keine gute Wahl ist. Man sollte nur eine Idee haben, wie man von hier weiterreist, da man mitten im Nirgendwo landet.[85]

Flughäfen Berlins[1]
Flughafen Bezirk Besonderheiten
Berlin-Schönefeld International (BSI) Schönefeld Großflughafen
Flugfeld Gatow Spandau privat
Flughafen Saeder-Krupp Tempelhof (SKT) S-K Tempelhof Im Besitz von Saeder-Krupp
Flugfeld Strausberg Strausberg-Fredersdorf privat
Flughafen Tegel (TXL) Z-IC Tegel Im Besitz von Zeta-ImpChem, ehemals Flughafen Berlin-Tegel
Flugfeld Werneuchen[75] Außerhalb von Berlin nahe Werneuchen privat

Das Fliegen innerhalb von Berlin ist etwas komplizierter, denn alle Bezirke haben schlechte Erfahrungen mit Angriffen aus der Luft gemacht. So durften die Konzerne sich in der Vergangenheit schon mit Raketen, Amokfliegern und Drohnen mit Sprengsätzen herumplagen, während die Alternativen mit Truppentransportern, Hoverpanzern und Überwachungsdrohnen geplagt wurden. Diese allgegenwärtige Paranoia hat schon zu versehentlichen Abschüssen von Flugtaxis, Privathelikoptern und insbesondere Drohnen geführt, weshalb der Luftraum generell leerer ist als in anderen Megaplexen. Dies hat aber paradoxerweise dazu geführt, dass die wenigen Luftkorridore oft von "Staus" geplagt werden, weil der gesamte Luftverkehr durch diese hindurch gelenkt wird. Auch Werbe- und Verkehrsleitdrohnen sind gezwungen sich an die vorgeschriebenen Korridore und Parkpositionen zu halten. Als Rigger sollte man damit rechnen, dass das Ignorieren der registrierten Strecken und Zonen jederzeit sehr reale Chancen bestehen, die eigene Hardware zu verlieren.[75]

Flugtaxi- und Kommuteranbieter
Anbieter Zugehörigkeit Beschreibung
Luft- und Stadtverkehrsgesellschaft Berlin[86] Zeta-ImpChem
Renraku Air[87] Renraku Computer Systems

Wasserverkehr

Üblicherweise nutzen nur Kriminelle die Einreise über oder unter Wasser, wobei es wahrscheinlich ist, dass man auf eine der Spreeratten zurückgreift, welche praktisch jedes noch so kleine Gewässer in Berlin kennt. Sie sind ideal, um alles rein und raus zu kriegen, was nicht an der Mauer hängen bleiben soll. Da über 40% von Berlin via Wasserweg versorgt wird, kann man auch an Bord eines beliebigen Binnenschippers gehen. Das hohe Frachtaufkommen sorgt zudem dafür, dass man die meisten, eigentlich sehr flachen Gewässer von Schrott gereinigt und entlang der Fahrrinnen ordentlich ausgebaggert werden. Ein Beispiel dafür ist die Stadtspree, die von ursprünglich zwei auf über drei Meter vertieft wurde.[75]

Hauptwasserstraßen in Berlin bilden die Spree und die Havel. Über diese kann man sogar bis zur Nordsee hochfahren, wenn man den Elbe-Havel-Kanal nutzt oder auch bis zur Ostsee, wenn man entweder die Havel-Oder-Wasserstraße oder die Spree-Oder-Wasserstraße nimmt.[1] Die Elbe ist zudem mit dem Mittellandkanal verbunden, weshalb man theoretisch noch wesentlich weiter ins Inland der ADL und andernorts fahren kann.[88]

Häfen[1]
Hafen Bezirk Beschreibung
BEHALA Westhafen Mitte Moabit
BEHALA Südhafen Spandau
Freihafen Neukölln
Hafen Tegel[89] Z-IC Tegel
Hafen Wannsee[90] Zehlendorf
Schattenhafen am Urban Kreuzhain
S-K Hafen Tempelhof S-K Tempelhof Im Besitz von Saeder-Krupp

Berlin selbst ist durch diverse innerstädtische Kanäle zu Wasser fahrbar.[1] Die BVB bietet zu Wasser Linienfähren an, die durch ein ganzes Arsenal verschiedener Anbieter ergänzt werden. Hier seien Riedeltours, Stern-im-Kreis-Schifffahrt, Midnight Float, Killing Spree und Radeau Radicale zu nennen.[75]

Matrix

Üblicherweise kann man in Berlin lückenlos auf die Matrix zugreifen, sogar im Berliner Osten geht der Ausbau zügig voran. Dank einer neuen Initiative von Netzbetreiber BERVAG kann man selbst dort auf die digitale Welt zugreifen, wo sonst dessen Gegner dies verhindern würden. Gemacht wird dies durch den Einsatz hochfliegender Schwebedrohnen und den vorinstallierten Relais-Apps der VolksKOMMs, die so als Funkbrücke eine Adhoc-Verbindung erzeugen. Anfängliche Proteste gegen die "Überwachungsmatrix" konnten entschärft werden, indem die Kontrolle über das Berliner Gitter, das Netzwerk Berlin, fest bei der BERVAG verblieb und der Berliner Rat darüber entscheiden kann, wer als Administrator eingesetzt wird. Daher sind einige demiGODs den Hacktivisten aus dem alternativen Berlin zuzurechnen.[91]

Kabelgebundene Matrix

Auch in Berlin ist noch viel von der alten kabelgebundenen Matrix vorhanden. Wer allerdings auf diese zugreifen will, der braucht einen ISDN2-Emulator der Schockwellenreiter, um sich dann via Abyss dort einzuklinken. Überraschenderweise tauchen im Osten immer mehr Telefonzellen auf, die über ISDN2-Scartbuchsen verfügen. Diese Telefonbuchsen verfügen über einen Münzeinwurf für Jetons der Berliner Vesuv-Casinos, welche RFID-fähige Speicherchips besitzen. Normale Coins und Kommlinkzahlungen erlauben nur Telefongespräche und codierte Telefonbox-Nachrichten, aber die Jetons mit dem richtigen Code schalten den Zugang zur Kabelmatrix frei oder erlauben den Zugriff auf die Auftragsboards der Schockwellenreiter in Berlin.[91]

Wer den Aufbau des Netzwerkes finanziert ist nicht bekannt, nur dass einige OV-Gruppen ihre Buchhaltung vollkommen auf die Kabelmatrix umgestellt haben, nachdem die Matrix rebootet wurde. Was man aber weiß, ist, dass das Netzwerk nicht nur oberirdisch ausgebaut wird, sondern inzwischen auch Funkrelais besitzt, mit denen man angeblich in das Kabelgitter wechseln können soll, sofern man in dessen Reichweite steht. Die Schnittstellen selbst verfügen über eigenartige Kompilierungsalgorithmen und offenbar zwackt irgendwer systematisch Kleinstbeträge an den Abrechnungen der Vory v Zakone ab. Das hatte zur Folge, dass diese eine Task Force zusammenstellen, um einen Schuldigen für die Summe zu finden.[92]

Matrix-Gefahren

Besucher der Berliner Matrix müssen damit rechnen, zuweilen mit plötzlichen Verwerfungen, temporären Matrixlöchern und sehr vereinzelten Signalspitzen überrascht zu werden - selbige können sogar zum Tod führen, wie man in einigen Fällen bereits schmerzlich erfahren musste. Gängige Verschwörungstheorien besagen, dass die mit Kommando Konwacht fusionierte Terrororganisation UV-X dafür verantwortlich ist, während andere von neuen IC-Typen, Aktivitäten der Shader, Sabotage durch Konzerne oder Hacker-demiGODs als Verursacher sehen. Eines der beliebtesten Schauermärchen der Antihacker ist das Gerücht, eine Matrixentität würde sich im Netz befinden und Hackerseelen fressen.[91] Tatsächlich wird es sich dabei um APEX handeln - eine Künstliche Intelligenz der ersten Generation.

Hosts und Besonderheiten

Bildung

In Berlin finden sich zudem mehrere Universitäten:

Universitäten Berlins
Name Bezirk
Freie Universität Berlin Zehlendorf
Horizon Universität Berlin Bezirk Mitte

Kultur

Die Metropole kann sich rühmen, weltoffen und tolerant gegenüber allen Lebensentwürfen zu sein, weshalb sie jedes Jahr Künstler und Kreative, sowie auch Randgruppen und Extremisten aller Arten anlockt.[51] Ursache dafür ist die Vielfältigkeit, die sich durch das gesamte Leben der Berliner zieht. Der kroatische Anarcho-Troll aus Marzahn wird wenig mit einem Schlipsträger aus einem der Konzernbezirken oder den Hanfzüchtern in Köpenick zu tun haben, doch begreifen sich am Ende alle dieser vielen Personen als "Berliner". Viele der heutigen Tendenzen gehen dabei entweder auf die Zeit des Status Fluxus von 2039 bis 2055 und die ummauerte Anarcho-Ostzone von 2055 bis 2072 zurück und finden sich in praktisch allen Bezirken in irgendeiner Form.[40]

Akzeptanz
Das WiFi fällt aus. Die M-Bahn kommt nicht. Der Lieblingsdrink ist gerade nicht verfügbar. Eine Verordnung scheitert am Veto eines Kiezes. Das öffentliche Versorgungsnetz - oder vielmehr die Abwesenheit von diesem während der Anarchie hat die Alternativen gelehrt, sich perfekt an jede Unwägbarkeit anzupassen. Inkompetenz und Versagen bringt sie nicht aus der Ruhe, wo andere komplett durchdrehen würden. Stattdessen reagiert man eher mit einem "Inshallah, so Gott will", "Que sera, sera", oder anderen Aussprüchen. Die klugen Konzerner haben ebenfalls aus diesen Umständen gelernt und denken eher "out of the box", um agil auf solche Umstände zu reagieren - das hat Berlin zu einem Innovationszentrum gemacht.[94]
Gleichgültigkeit
Wenn sich vor dem Haus der Abfall stapelt, die Orks im Obergeschoss mal wieder das gesamte Haus wissen lassen, dass die Großfamilie Zuwachs kriegen wird oder der Typ im Supermarkt nur eine Unterhose trägt, dann ist das nicht gleich Grund für Anstoß. In Berlin kann jeder Streit schnell in Gewalttätigkeiten enden, weshalb Kämpfe mit Bedacht gewählt werden. Ob Sternschutz, Stadtreinigung, BERVAG oder Berliner Rat - Berlin hat genug Probleme, also konzentriert man sich auf das, was man lösen kann und um den eigenen Verantwortungsbereich. Unlösbare Probleme kann die Konkurrenz, die Kiezversammlung oder irgendein Ausschuss behandeln.[1]
Improvisation
Selbst gelegte Stromkabel, die über der offenen Straße baumeln, eine mit Panzertape abgeklebte Autotür, Hinterhofschrauber, Kellerkrämer - Berliner sind Meister der provisorischen Lösung, unabhängig davon, ob irgendwelche schnökeligen Gesetze dies zulassen oder nicht.[1]
Isolation
Nicht selten wird man auf Gebiete treffen, deren Zugang nur Anwohnern und deren Gästen gestattet ist. Eine Fahrt in den Kiez wird durch einen verrosteten Bus als Rolltor versperrt, S-K Tempelhof hat seine 12 Meter hohe Mauer und Geschütztürme, das Scharia-Gebiet des Emirats wird mit grünen Toren markiert; Ein Erbe des Status F, als jeder kleine Konflikt das Potenzial hatte, tödlich zu enden. Dies führte dazu, dass das Miteinander auf das direkte Umfeld begrenzt und nach außen hin abgeschottet wurde. Dieses "Einkiezen", wie es die Berliner nennen, basiert darauf, dass man sich zumeist gleiche Lebensentwürfe im eigenen Kiez teilt und so sehr starke kommunale Strukturen erschafft. Als Außenseiter fällt man da natürlich auf wie ein bunter Hund.[95]

Sprache

In Berlin herrscht auf den Straßen eine ganz eigene Form von Slang, die sich aus einer Vielzahl von Sprachen, darunter Arabisch, Russisch, Türkisch, ein wenig Japanisch und schließlich auch Deutsch, zusammensetzt und die man allgemeinhin als Streetspeek bezeichnet. Diese babylonischen Verhältnisse führen allerdings auch dazu, dass man in den alternativen Bezirken mitunter Probleme hat, wenn die Straßen und Plätze plötzlich und gerne auch mehrmals umbenannt werden. Viele Straßen haben gar keine Hausnummern und die Bewohner sind oftmals erst zu sprechen, wenn man vorher mit dem örtlichen Dwornik, dem Blockwart, gesprochen hat. Kartensofts weigern sich oft die "offiziellen" Bezeichnungen der Alternativen zu akzeptieren.[95] Man sollte also eher damit rechnen, dass die alten Bezeichnungen dort zu finden sind.[96]

Events

Berlin ist ein Hotspot lokaler Aktivitäten, die regelmäßig stattfinden:

Event Zeitpunkt Beschreibung
Berliner Anarchotage[97] Januar, Woche vor dem letzten Sonntag Volksfeste, Protestkonzerte, Lesungen und gruppenübergreifende Treffen in Alternativbezirken. Themenwoche "Anarchie" an der VFTU.
Berlin Fashion Week[97] Februar, erste volle Woche des Monats Modeschauen und VIP-Events mit Schwerpunkt in Mitte und Xhain, sowie Fashion Shows der jeweiligen Konzernlabel den korrespondierenden Konzernbezirken.
Berlinale[97] Februar, zweite Woche des Monats Ein Filmfestival mit jeder Menge VIPs aus dem Ausland, diversen Events in den Clubs und die Verleihung des Goldenen Bären im Berlinale-Palast im Bezirk Mitte.
Internationale Grüne Woche[97] (IGW) März, Anfang Beliebte Publikumsmesse rund um den Genuss von Speisen und Getränke.
interMAGIKA[97] März, letzte Wochenende Publikums- und Fachmesse rund um Telesma und magische Anwendungspraxis. Viele Zaubershows begleiten das Event.
Jahrestreffen der Preußenstiftung[97] April, Anfang Die Hauptveranstaltung findet im Pergamon-Hotel im Bezirk Mitte statt. Festakte und Sonderausstellungen finden sich auf der Museumsinsel (ebenfalls in Mitte) und im Schloss Sanssouci in Potsdam statt.
Tag der Arbeit[97] 1. Mai Viele Demos mit Hotspots in Xhain (MyFest), dem Tanz in den Mai in vielen Clubs, sowie den Neuköllner Maientagen (ein Volksfest in S-K Tempelhof).
Karneval der Subkulturen[97] Juni, Anfang Ein Straßenfest mit Parade in Xhain, welches die Diversität in Berlin feiert.
Gentechnologie-Kongress Berlin[97] Juni, Datum wechselnd Eine große Fachtagung in der Neuen Messe und verschiedenen Orten der VFTU und den Konzernbezirken.
ProNatura[97] Juni, Datum wechselnd Die Gegenveranstaltung zum Gentechnologie-Kongress mit Protestdemos ökologischer Gruppierungen.
Hate Parade[97] Juni, Ende Demos, die von Musik begleitet sternförmig zum Tierpark ziehen. Die Enveranstaltung endet üblicherweise mit Krawallen.
Brandenburger Klassiksommer[97] Juni bis August In den Museen, Schlössern und Gärten Berlins und Brandenburgs finden zahlreiche Klassikkonzerte statt.
Berliner Volksfest[97] Mitte Juni bis Mitte Juli Großes Volksfest mit Konzerten und Fahrgeschäften im Tierpark Berlin.
Rock im Tierpark[97] August, Anfang Mega-Musikfestival über drei Tage, mit jeder Menge Stars und ca. 100.000 Besuchern.
Tag der Befreiung Berlins[97] 27. August Gedenktag für die Opfer der Unruhen von 2055. Diverse Paraden in den Konzern- und Westbezirken, während in den Alternativbezirken Demos zum Ende des Status F abgehalten werden.
Gedenktag der Opfer des Anarchoterrorismus[97] 12. September Feiertag von MSI mit Gedenkveranstaltung für die Opfer der MSI-Arkologie, die beim Konwacht-Anschlag von 2070 umkamen.
Tag der Ausrufung der Anarchie[97] 28. September Ein inoffizieller Feiertag in den Alternativbezirken mit diversen Konzerten und Feiern. Viele Geschäfte haben an diesem Tag geschlossen.
Tag der Berliner Einheit[97] 1. Oktober In allen Bezirken wird beflaggung gezeigt und Feiern zur Einigkeit und Unterschiedlichkeit des Lebens in Berlin abgehalten. Eine Große Einheitsparty wird vom Großen Stern über das Brandenburger Tor bis hin zum Alexanderplatz abgehalten.
Venus[97] Oktober, Mitte Eine der weltweit größten Erotikmessen Viele Hotels sind für Abschlussfeiern von Sales-Abschlüssen der Konzerne belegt.
Innovatio[97] Oktober, Ende Eine Fachmesse für technische Neuentwicklungen.
interSEC[97] November, Mitte Wichtige Fachmesse rund um Sicherheits- und Waffentechnik.
Internationale Matrix Ausstellung (IMA)[97] November, Ende Große Messe rund um Matrix-, Trideo- und Unterhaltungselektronik, bei der Hersteller ihre Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft präsentieren.
Silvester am Brandenburger Tor[97] 31. Dezember Partymeile auf der Straße des 17. Juni.
Preußische Nächte[49] ? Kulturevent der Reichen und Schönen im Schloss Sanssouci mit Barockmusik und preußischem Prunk.
Potsdamkonferenz[49] ? Politisches Event im Schloss Sanssouci.

Mode

Seit Jahren halten sich folgende Trends[98]:

  • Berliner Standard: Grundsätzlich gepanzert. Auch ein Anzug oder Kostum wird mit einer passenden Schutzweste aufgewertet. Jacken und Langmäntel sind chemisch geschützt.
  • Décreau: Eine weiterentwickeltes Nouveau Retro, mit Def Noir-Anleihen, das stark an den Art Déco erinnert. Auch hier darf gerne Gepanzertes getragen werden.
  • Jynx: Ursprünglich diente dieser Stil der Verhüllung durch Hutkrempen, Halstücher und aufwendige Gesichtsbemalung. Mittlerweile hat dieser Trend die Laufstege der High Fashion erreicht.
  • Grotesque: Dominiert von vielen Piercings, rituellen Vernarbungen und vollflächig tätowierten Gesichtern, in Kombination mit irgendwie zusammengenähten Klamotten. Und das alles, um zu zeigen, dass man nicht zum System gehört. Niemals.

Eine Auswahl an Bekleidungsgeschäften und Ähnlichem[98]:

Essen & Trinken

Altberliner Gerichte wie Eisbein, Aal oder Klopse fristen eher ein Nischendasein in den Spezialitätenrestaurants und Touristenfallen. Der geneigte Berliner tendiert eher zu Kesselcurry, Soljanka und Piroschki. Da man zudem permanent unterwegs ist, greift man auch gerne auf diverse Schlampfen in Fladenbrot zurück, die verschiedene Füllungen anbieten, wie Döner-Kebap, Curry(wurst)-Döner, Rattenfleisch-Döner (auch bekannt als "Döner Sican") oder Sonstwas-Döner. Dabei sollte man aufpassen, denn ob nun Katzen, Hunde, Ratten, Tauben oder Insekten - wenn man es totschlagen, sammeln oder mit Müll füttern und züchten kann, dann wird es im anarchistischen Teil irgendwann auf dem Tisch landen. Die meisten Auswüchse verschwanden mit Ende der Hungerkrise wieder, aber einiges kehrt inzwischen wieder zurück oder wird von Touris sogar explizit verlangt. Man sollte aber damit rechnen, dass die Ratte am Stock vor dem Brandenburger Tor wahrscheinlich aus einer sauberen Farm der Alternativen stammt und nie Müll fressen musste - anders als der Verkäufer selbiger.[99] Spreewälder Gurken haben derzeit einen absoluten Trend erreicht und kosten so viel, dass selbst Trüffel dagegen günstig erscheinen, was nicht zuletzt an der geringen Ausfuhrmenge liegt.[100]

Um die Kehlen zu ölen greift man auf eines der Biere aus den unzähligen Mikrobrauereien der Stadt zurück, wie etwa die bekannten (und gut trinkbaren!) Schwarzer Stern, Grobijan, Kettensprenger, Engelhärdter, Kreuzbock, F*Bier ("Mit Herz und Schnauze"), Schwarzer Bär, Zille-Export und auch das Kreuzbock Plörrator. Alternativ greift man gleich zu billigem Selbstgebrannten, im Volksmund Jabifu getauft. "Janz billja Fusel" ist in jeder Destille verfügbar und wird meist ohne irgendwelche Aufschriften in Altglasflaschen mit Stoffpropfen verkauft, sodass man ihn alternativ auch direkt als Molotov-Cocktail einsetzen kann, wenn man ihn nicht austrinken kann oder will. Weiteres Highlight ist der Futschi, eine Mischung aus Cola und Jabifu, die nach Zerschlagung von Fuchi Industrial Electronics so getauft wurde.[100]

Gastronomische Grenzerfahrungen

Wer will, der kann eines der herausragenden Sternerestaurants Berlins suchen. Beste Beispiele dafür sind das auf Landfrauenküche spezialisierte Gislinde am [[Gendarmenmarkt] oder das international renommierte Belvedere Sans Soucis. Wirklich berühmt ist Berlin aber nicht nur für sein schlechtes Straßenessen, sondern vor allem für halb- bis illegale gastronomische Grenzerfahrungen. Berühmt-berüchtigt sind das Gore (Mitte), Asamando (Pankow), das Seçkin (Lichtenberg), sowie dem mobilen und halb legalen Fleshmobbing-Happening Moving (das illegalerweise den Verzehr bedrohter Tiere oder geschützter, unter anderem sapienter Critter anbietet) oder in jüngerer Vergangenheit auch das japanische Nobelrestaurant Keyakizaka.[100]

Seit der rechtlichen Neubewertung von Ghulen und Vampiren durch die ADL wurde eine Grundlage für den kontrollierten Verzehr von Plazenta und Organen geschaffen. Allerdings bleibt dann zu hoffen, dass die "Mahlzeit" auch wirklich aus dem Labor oder von Toten stammen, welcher der gastronomischen Nutzung ihrer Überreste zugestimmt haben und nicht extra umgebracht wurden.[100]

Sport

Berlin besitzt mit den «Berlin Cybears», den «Berlin Solids», den «Cyberwölfen Berlin» und den «Kreuzberg Assassins» vier bekanntere professionelle Urban Brawl-Teams, von denen jedoch seit 2070 nur noch die Assasins und die Cybears in der Deutschen Stadtkrieg-Liga spielen. Die Solids und die Cyberwölfe wurden '72 von den vom Messerschmitt-Kawasaki gesponserten «Berlin Cybears» kaputtgekauft und spielen heute nur noch auf Stadt- beziehungsweise Amateurniveau. Die «Kreuzberg Assains» sind das einzige Team, dass sowohl in der Deutschen Stadtkriegsliga (DSKL) als auch in der Berliner Bezirkskriegsliga (BBKL) spielen.

Mit den «Berlin Bulldogs» besaßen die Berliner zudem bis zur Einstellung der Liga auch eine erfolgreiche Combat Biking-Mannschaft. Nach der Neubegründung der Liga 2071 durch Ares Entertainment[101], versucht ein hoffnungsvolles Team aus jungen Menschen, Orks und Zwergen in Marzahn-Hellersdorf die Tradition der alten «Berlin Bulldogs» fortzuführen. Sie werden von «Bulldogs»-Veteran Buck "Stierschädel" Bradler trainiert.[102]

Der grausame «Berliner Zehnkampf» - eine Art bizarrer Stadtmarathon oder eher -triatlon, bei dem regelmäßig die Mehrheit der Teilnehmer ums Leben kam, ist dagegen mit dem Ende der Anarchie im Westteil der Stadt verschwunden. Das zu Status-F-Zeiten so populäre Zwergencatchen ist in den 2060ern ebenfalls kein Publikumsmagnet mehr, während es Drohnenkämpfe und Pitfights in illegalen Untergrundarenen nach wie vor gibt.

Kriminalität

Anders als die eingekiezten und z.T. auch ummauerten Bereiche, gehen die Kriminellen in Berlin eher gegenteilig vor: Sie verteilen schützenswerte Orte, wie Treffpunkte, Lager, Waffenmanufakturen und Drogenlabors über die gesamte Stadt, sodass der Verlust eines dieser Orte durch Überfälle oder Razzias den Schaden nur begrenzt und nicht die gesamte Operation gefährdet - das macht den Verlust auch leichter ersetzbar.[103]

Neben den Unterweltsyndikaten ist das kriminelle Millieu Berlins ebenso stark diversifiziert wie dessen Bezirke und viele Regionen sind unter unzähligen Gangs aufgeteilt. Dies rührt daher, dass viele in der ADL illegalen Tätigkeiten aufgrund der alternativen Gebieten und lokaler Gesetzesausnahmen mitunter völlig legal sind oder einfach keine Seele interessieren, wie etwa Kneipen, die ganz offen Marihuana, Cram oder gar Heroin auf der Karte stehen haben. Im Kern vieler Bestrebungen der hiesigen Syndikate steht weniger die Waffen-, Chip- oder Drogenproduktion für Berlin selbst, sondern für den Vertrieb nach Resteuropa.[92]

Waffenhandel

Berlin ist ein Mekka für den Waffenhandel. In den Hinterhof-Fabriken der Stadt werden ziemlich gute Klone von gängigen Waffen hergestellt, wie etwa die Taurus Omni-6, Ruger Super Warhawk, Ceska Black Scorpion, Uzi IV und auch das klassische AK-97. Wer sich nicht viel um Optik schert und auch nicht über den Tisch gezogen wird, der erhält hier Waffen, die in der Performance den Originalen in nichts nachstehen und dabei auch ohne den ganzen WiFi-Schnickschnack auskommen, frei von Seriennummern, was unter ADL-Recht natürlich extrem illegal ist.[39]

Weiterhin kann man aber auch Ware aus dem Ausland in Berlin erhalten, wobei besonders osteuropäische Waffen ihren Weg in die einstige BRD-Hauptstadt finden. Meistens landet hier Militärware oder russische Massenproduktionsgüter mit durchwachsender Qualität. Dafür kann man hier aber leicht größere Mengen erhalten und günstige Restposten, sowie noch günstigere Second-Hand-Ware und größeres Equipment bekommen. Die Vory v Zakone sind dabei die Hauptquelle, allerdings sind auch einige Neo-Nomadenstämme stark daran beteiligt, Ware über die Grenze zu kriegen. Auch Ware von jenseits der Ostsee und aus Skandinavien landet so in Berlin. Second-Hand-Ware erfreut sich aber besonderer Beliebtheit, denn sie ist günstig, zumeist gut gepflegt und dank geringer Elektronik üblicherweise auch recht robust. Einziges Manko ist, dass sie möglicherweise schon bei einem Verbrechen zum Einsatz kam und ballistisch erfasst wurde. Das kann im Zweifel sogar für Ärger mit Konzernen führen, besonders, wenn diese ihre gestohlene Ware zurückhaben wollen.[104]

Der Waffenhandel zieht allerdings auch zunehmend die Aufmerksamkeit der Politik auf sich, da die ADL diesen als Bedrohung für die innere Sicherheit wahrnimmt. Folglich wird entsprechend Druck auf den Berliner Rat ausgeübt, die Ding endlich unter Kontrolle zu bringen. Dem gegenüber stehen aber die Bewohner der alternativen Bezirke, die in dem Konzept einer "Berliner Vollbewaffnung" das beste Mittel gegen zukünftige "Befreiungspläne" seitens Konzerne oder ADL-Regierung sehen.[39]

Unterwelt

Nach dem die Syndikate der organisierten Unterwelt wie italienische und russische Mafia und die zahllosen - vielfach schwerstbewaffneten und z. T. extrem soziopathischen - Gangs in den knapp 20 Jahren "Status F" im anarchistischen Berlin stets ihre Nischen im stetig wechselnden Machtgefüge gefunden hatten, änderten sich die Verhältnisse als die Konzerne '56 den Westteil der Stadt übernahmen: Einige der schlimmsten Gangs wurden aufgerieben, und andere - wie die anti-metamenschlichen, pseudochristlichen «Kreuzritter» - suchten sich außerhalb der Stadt einen Turf. Von den großen Syndikaten ließen sich mit den tschechischen Grzimeks im konzern-kontrollierten Westteil und den russischen Karewitschs im anarchistischen Osten zwei Familien in Berlin nieder, die mit dieser Aufteilung recht gut koexistieren konnten. Die Karewitschs im Ostteil mischten dort massiv im Schwarzmarkt mit, und trugen so zur Versorgung des Anarcho-Sektors bei, während die Grzimeks sich - als einzige Familie in der ADL - auf Wirtschaftsverbrechen spezialisierten. Die Lage änderte sich erneut, als im Gefolge des 2. Crashs der Shadowrunner "Damokles" den Don der Grzimeks - einen Ex-Lideri des Avtoritet Pjotr Gargaris - ermordete, und damit eine allianzweite Umverteilung in der organisierten Unterwelt auslöste. Der Elf Pjotr, der in seiner Haftzeit kaum gealtert war, eroberte systematisch seine alten Territorien zurück, und zwang auch Vladimir Karewitsch, den Ostberliner Zaren in die Knie, der von ihm aufs Abstellgleis geschoben wurde. Seither steht Pjotr Gargari auch in Berlin wieder ganz an der Spitze, wobei sein Ex-Lideri Vladimir allerdings zur Sankt Petersburger Roten Vory übergelaufen ist, die in den Autonomen Vierteln Berlins einige Brückenköpfe bilden konnte. In der zweiten Reihe stellt Nadjeska Girkin, genannt "die Drakova", 2071 als Chefschieberin der Vory v Zakone, einen der führenden Köpfe der Russen in Berlin, während in den Anarchozonen daneben noch ein Ableger der türkischen «Grauen Wölfe» mehrere einzelne Kieze mit Gewalt und Angst kontrolliert, dealt und Schutzgeld erpresst. Allerdings haben diese sich unter Führung der im Berliner Kiez großgewordenen Türkin Semra Asena Bulut inzwischen auch in einige der Konzernstadtteile ausgebreitet, und betreiben nun den Handel mit Waffen, Hightech und Informationen.

Die Vory der Gargari-Organizatsi in Hannover importieren über Berlin zudem Nutten und Stricher aus Osteuropa für ihre Prostitutionshäuser.[105]

Ein unabhängiger ist Spuk. Der glatzköpfige Elf mit dürrer Statur ist ein Stadthexer, der die Anarchokneipe "Eiskeller" auf der autonomen Inselfestung Eiswerder im Spandauer See betreibt. Er hat Connections zur Schattenklinik der Insel, der Jetbike-Gang der Eisheiligen und der alternativen Szene.[106]

Unterstützt werden die russlandfreundlichen Gruppierungen in Berlin und Umgebung vom russischen Geheimdienst Uprawlenije Gossudarstwennoy Besopasnosti (UGB), die diese mit Kontakten, Geld und Waffen versorgen. Der Tod Karewitchs hat allerdings seine Spuren hinterlassen, weshalb man sich fragt, ob der Strategiewechsel des UGB vielleicht das Problem war, da man sich mehr auf die Ausstrahlung russlandfreundlicher Medien konzentrierte.[107] Beobachtet wird das Treiben dabei vom UCAS-Geheimdienst der Central Intelligence Agency (CIA), welche von der Botschaft am Pariser Platz aus die russischen Aktivitäten und besonders die des UGB im Blick behält.[108]

Schatten

Die Berliner Schatten sind nichts für Weicheier. Die Jahrzehnte der Anarchie verwandelten Berlin zu Zeiten des Status F zur "Müllhalde" für komplett außer Kontrolle geratene Manager, irre Wissenschaftler und psychotische Sicherheitsleute. Auch wenn die PR inzwischen besser wird, hat das nichts daran geändert, dass man als Runner darauf vorbereitet sein muss, auf einen dieser dysfunktionalen Pulp-Endgegner zu treffen, die auch nicht davor halt machen, nachzutreten, wenn man am Boden liegt. Wer deshalb glaubt, man würde in Berlin viel verdienen, der muss leider enttäuscht realisieren, dass dem nicht so ist. Der Grund ist simpel: Angebot und Nachfrage. Berlins Schatten strotzen nur so vor Schizos mit Knarren, von denen sich jeder für den nächsten Karl Kombatmage hält, sobald er genug juice in die Venen gepumpt hat. Konzerne reservieren ihre Ressourcen lieber für Runnercrews, die lange genug überleben, damit sich das Investment auch lohnt. Alle anderen sind ersetzbar und Einweg-Kräfte, bis sie etwas anderes bewiesen haben. Das hat zur Folge, dass die Runnercrews sich auch in aller Regelmäßigkeit gegenseitig bekämpfen. Zusammenhalt ist in der Berliner Szene etwas für die Sprawlguerilla.[109]

Aber nicht nur die Konzerne sollte man fürchten; Berlin ist deutlich stärker bewaffnet als jede andere Stadt der ADL. Das hat allerdings auch den Nebeneffekt, das viel mehr Personen Waffen besitzen, die sie gar nicht haben sollten. Anders ausgedrückt: Wenn deine Pistole dein einziges Mittel ist, sehen plötzliche alle Probleme aus wie Zielscheiben. Paart man das Ganze dann auch noch mit leicht verfügbaren Drogen, den allgegenwärtigen Stress und Paranoia und man hat ein einziges Pulverfass, das nur darauf wartet, angezündet zu werden. Vielleicht sind die Drogen am Ende auch das Einzige, was es daran hindert, angezündet zu werden. Diese Gefahr droht aber nicht nur (potenziellen) Runnern, sondern wurde auch von den Konzernen erkannt. Massenaufstände, Gangkriege, Selbstmordattentäter, Bombenleger, sowie inkompetente Pseudo-Runner haben die hiesige KonSec zwangsläufig aufgebläht, weshalb sie hier einen militärischeren Charakter besitzt, um so potenzielle Gefahren abzuschrecken und unerwartete Gewalt mit Panzersperren zu stoppen. Jene Bedrohungen, die es doch durch den Sicherheitskordon schaffen, werden dann mit übertriebener Feuergewalt niedergestreckt, bevor sie mehr Schaden anrichten können. Die mit Kampfdrogen vollgepumpten HTR-Einsatzteams spaßen hier noch weniger herum als andernorts, zumal ein Gardist in Berlin schon davon ausgehen muss, dass der Angreifer vor seiner Nase nicht zu den vernünftigeren gehört, die wieder abhauen, wenn sie sich ein blaues Auge geholt haben.[109]

Folglich ist aber auch festzuhalten, dass der durchschnittliche Gardist von seinen Erfahrungen deutlich mehr zehrt und daher professioneller auf Bedrohungen reagiert - oder zumindest würde man das glauben, denn psychische Traumata, in Form von PTBS und den Verlust von Kameraden resultieren in Wut, weshalb die Gardisten in Berlin Kämpfe mit Runnern zuweilen sehr persönlich nehmen. Einige von ihnen jagen daher nach dem Feierabend weiter und verdingen sich dann als Kopfgeldjäger.[109] Daraus haben sich ganze Jagdschwadronen gebildet, die angeblich sogar konzern- und sicherheitsdienstübergreifend agieren, wobei sie alle darin geeint sind, Runner und Sprawlguerilla bis aufs Blut zu hassen. Sie nutzen ihre Ressourcen unter der Hand, um in Selbstjustiz "klar Schiff" zu machen. Daraus ergibt sich bizarrer weise hin und wieder die Situation, dass sie selbst Runner anheuern, um anderen das Leben schwer zu machen oder sie ganz aus dem Verkehr zu ziehen. Anschließend entledigt man sich dann ebenfalls diesen Kräften. Das Gefährliche ist, dass einige dieser Gruppierungen zudem einiges an Geld besitzen, da es auch Manager gibt, die ähnlich denken.[110]

Allerdings haben diese ganzen Kampfszenarien eine Schwachstelle: Keiner rechnet mit subtilen, leisen Einbrüchen. Wer also schleicht oder sich an der Frankfurter Schule orientiert, der kann hier durchaus weiter kommen als eine ganze Horde Trolle mit Sturmkanonen. Der Grund ist einfach: Jede Rechnungsabteilung kann nur so viel Budget in einen Standort pumpen und militärische Ausrüstung und HTR-Teams verschlingen eine ganze Stange Geld, sodass man nicht noch alle anderen Eventualitäten zwangsläufig abdecken kann. Der positive Nebeneffekt ist, dass man deutlich besser auf sich aufmerksam macht, wenn man Köpfchen statt Feuerkraft beweist.[110]

Zu Guter Letzt bleibt zu sagen, dass Berlin ein Dorf ist, zumindest wenn man die Profis betrachtet, sei es nun Auftraggeber, Runner oder Vermittler. Schmalspurtalente findet man wie Sand am Meer, aber ab einem gewissen Level lichten sich die Reihen und man beginnt, mehr und mehr Gesichter wiederzuerkennen. Dementsprechend sollte man sich davor hüten, einen Top-Schmidt zu verarschen, denn kurz danach wird es der Rest an der Spitze der Pyramide mitkriegen.[110] Ein Wort zum Abschluss: "Runner-Kieze" sind selten und werden von echten Profis gemieden, ähnlich wie es der Teufel mit dem Weihwasser tut. Runner existieren nicht und wollen schon gar nicht so einfach gefunden werden. Daher vernetzen sie sich über Treffpunkte, Schieber und Vermittler und die bekannten Gesichter brauchen keine Adresse - man weiß, wer sie bezahlt, was sie vergeigt und wen sie verraten haben.[95]

Connections

Schieber

Schmidts

Sonstige

Gerüchte

Es gibt das Gerücht, dass BUT Heavy Industries (vermutlich mit Hilfe der Dr. Faustus Gesellschaft) einen cybermantischen Prototyp gefertigt hatte. Die Spuren des Prototypen verlieren sich jedoch Mitte der 2050er in Berlin.[111]

Locations

Norm Hotspots

Autonome Hotspots


Endnoten

Quellenangabe

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Berlin 2080 S.11
  2. Datapuls: ADL S.55-56
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag Schattenhandbuch 3 S.27
  4. Datapuls: ADL S.123-124
  5. Datapuls: ADL S.124
  6. Datapuls: ADL S.113-114
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Berlin 2080 S.14
  8. a b Schattenhandbuch 4 S.78
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae Berlin 2080 S.15
  10. a b c d e f g h i j k l m n Berlin 2080 S.16
  11. a b c d e f g Berlin S.8
  12. a b c Datapuls: ADL S.14
  13. Almanach der Sechsten Welt S.26
  14. Berlin S.8-9
  15. a b c d e f g h i j Berlin S.9
  16. a b c Almanach der Sechsten Welt S.37
  17. Deutschland in den Schatten II S.67-69
  18. Europa in den Schatten S.13
  19. Deutschland in den Schatten II S.11
  20. Schattendossier 1 S.6
  21. Machtspiele - Handbuch für Spione S.178
  22. Berlin S.9-10
  23. Berlin S.11 (Abbildung)
  24. a b c Berlin S.10
  25. a b Berlin S.11
  26. Berlin S.11-12
  27. a b c d e f g h i Berlin S.12
  28. Roman: Ragnarock ?
  29. Emergenz - Digitales Erwachen S.125
  30. a b Emergenz - Digitales Erwachen S.126
  31. a b c Berlin S.13
  32. a b c d e Berlin S.14
  33. Schattenhandbuch 3 S.16
  34. a b c d e f g Berlin K: S.4
  35. a b c d Datapuls: ADL S.109
  36. Schlagschatten (Sechste Edition) S.149
  37. Berlin 2080 S.168
  38. a b c d e f g h Datapuls: ADL S.112
  39. a b c d Datapuls: ADL S.113
  40. a b Berlin 2080 S.10
  41. Schattenhandbuch 4 S.17
  42. Datapuls: ADL S.110-111
  43. Machtspiele - Netzstücke S.14
  44. a b Reiseführer in die deutschen Schatten S.140
  45. a b Datapuls: ADL S.107
  46. Berlin 2080 S.14
  47. a b Datapuls: ADL S.46
  48. State of the Art ADL S.14
  49. a b c Datapuls: ADL S.106
  50. Reiseführer in die deutschen Schatten S.9
  51. a b c d e f Datapuls: ADL S.110
  52. a b Datapuls: ADL S.111
  53. Datapuls: ADL S.120
  54. Datapuls: ADL S.111-112
  55. Deutschland in den Schatten II S. 79
  56. a b Walzer, Punks & Schwarzes ICE S. 122
  57. Germany Sourcebook S. 113
  58. Mephisto 50 Schulschluss (Beilage)
  59. Megakons 2078 S. 173
  60. Deutschland in den Schatten II S. 74
  61. Konzerndossier S.234
  62. Sturmfront S.38
  63. a b Konzerndossier S.230
  64. a b Datapuls: ADL S.28
  65. Berlin S. 85
  66. Reiseführer in die deutschen Schatten S.105
  67. Datapuls: ADL S.32
  68. Schattenhandbuch 4 S.86
  69. Schattenhandbuch 4 S.90
  70. Schattendossier 1 S.143
  71. Megakons 2078 S.213
  72. Berlin 2080 S.16-18
  73. Machtspiele - Handbuch für Spione S.165
  74. a b c d Berlin 2080 S.18
  75. a b c d e f g Berlin 2080 S.19
  76. Schattendossier 1 S.8
  77. Schattendossier 1 S.9
  78. Berlin 2080 Karte, Punkt 406
  79. Berlin 2080 Karte, Punkt 407
  80. Berlin 2080 Karte, Punkt 408
  81. Berlin 2080 Karte, Punkt 409
  82. Berlin 2080 Karte, Punkt 411
  83. Berlin 2080 Karte, Punkt 413
  84. Berlin 2080 Karte, Punkt 425
  85. Berlin 2080 S.18-19
  86. Berlin 2080 S.112
  87. Berlin 2080 S.105
  88. Reiseführer in die deutschen Schatten S.200
  89. Berlin 2080 Karte: Punkt 426
  90. Berlin 2080 Karte: Punkt 427
  91. a b c d e f g Datapuls: ADL S.117
  92. a b c Datapuls: ADL S.118
  93. Reiseführer in die deutschen Schatten S.131
  94. Berlin 2080 S.10-11
  95. a b c Berlin 2080 S.12
  96. Berlin 2080 S.12-14
  97. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Berlin 2080 S.9
  98. a b Berlin 2080 S. 21
  99. Berlin 2080 S.21-22
  100. a b c d Berlin 2080 S.22
  101. Konzernenklaven S. 174
  102. Berlin, Limitierte Auflage S. 50, 51
  103. Datapuls: ADL S.112-113
  104. State of the Art ADL S.15
  105. Machtspiele - Handbuch für Spione S.174
  106. Datapuls: ADL S.45
  107. Schattenhandbuch 4 S.59
  108. Schattenhandbuch 4 S.60
  109. a b c Datapuls: ADL S.122
  110. a b c Datapuls: ADL S.123
  111. Sperrzone Boston S.232
  112. Berlin 2080 S. 83

Widersprüche

  1. Laut Europa in den Schatten S.13 gab es doch eine massive Schlacht um Berlin Ende 2032. Allerdings ist dies die einzige Quelle, die davon spricht, in den Quellenbüchern zu Berlin, Berlin und Berlin 2080 sowie Deutschland in den Schatten II und auch im Almanach der Sechsten Welt findet sich keine Erwähnung. Daher ist es wahrscheinlicher, dass die Version richtig ist, bei der Berlin umfahren wird.

Konflikt: SWA S. 26; SR3 S. 30
Abweichung: Beginn der Anarchie
Der Sixth World Almanac legt nahe, dass das anarchistische Projekt in Berlin bereits 2015 begann. Im deutschen Almanach der Sechsten Welt wird diese Aussage zu Berlin relativiert und ein Zeitlinieneintrag zum eigentlichen Beginn der anarchistischen Phase 2039 eingefügt, der sich nicht im englischen Original findet.
Im Shadowrun Third Edition wird angegeben, dass Berlin 2037 von Anarchisten übernommen wurde.

Konflikt: SWA S. 77, EidS ? (eV: S. 44)
Abweichung: Befriedung Berlins
Im Sixth World Almanac wird als Begründung für die Teilbefreiung Berlins im Jahr 2055 eine vorgeschobene Zerschlagung der Universellen Bruderschaft angegeben. Das geht möglicherweise auf die Darstellung in einem Eintrag in der ADL-Zeitleiste im Europa in den Schatten / Shadows of Europe zurück, wo nahegelegt wird zwischen der Aktion in Berlin und dem zeitnahen weltweiten Vorgehen gegen die hinter der Bruderschaft stehenden Insektengeister bestünde ein Zusammenhang. In der korrigierten deutschen Übersetzung Almanach der Sechsten Welt werden die Insektengeister nicht mehr erwähnt und auch sonstige deutsche Quellen stützen einen Zusammenhang nicht. Allerdings könnte der Name der für die Ereignisse wichtigen Gruppierung "Liberty of Body & Soul" auf eine entsprechende Verbindung hindeuten.

Konflikt: Berlin 2080 S.14
Abweichung: Großer Dschihad
Laut Berlin 2080 begann der Große Dschihad 2032, was aber der gängigen Darstellung widerspricht, dass dieser erst 2034 begann.

Konflikt: Almanach der Sechsten Welt S.89
Abweichung: Friedensvertrag
Laut Almanach der Sechsten Welt schlossen Konzern- und Anarchistensektoren 2060 einen Friedensvertrag, der die Koexistenz ermöglicht. Dies steht aber im Widerspruch zu der Darstellung, dass die Konzerne 2060 nochmal mit ihrem Embargo nachlegen.

Index

Quellenbücher

Deutsch Englisch

Romane

Deutsch Englisch

Sonstige

Deutsch Englisch
  • Qfc rot.pngM Machtspiele - Netzstücke 14
  • NovaPuls
    • 2073-06-04 "Die Anstehenden Begegnungen - Berlin Solids"
    • 2074-05-22 "Willkommen bei novapuls 6.0!", "Band verbrennt bei Punkkonzert"
    • 2074-06-10 "Wifi Wars – Der Krieg der Wifi-Schmieden", "Festessen zum DMK-Abschluss"
    • 2074-07-10 "Erste Hamburgflüchtlinge eingetroffen", "Hamburger Anschläge befeuern Berliner Dezentralisierungsdebatte", "Suche nach Verantwortlichen geht weiter", "Polizei warnt vor Kreuzritter-Treffen"
    • 2074-09-29 "Stimmen zur Wahl", "Neuer Finanzkonzern in Hamburg gegründet", "ESUS schlägt ER-Alternative vor"
    • 2074-10-08 "Berliner erleben Bezirkswahl-Krimi"
    • 2075-01-01 "Deutschland feiert 2075!", "Quoten-Hits im Silvester-Trid", "Verhängnisvoll vorgestrig", "Frachthover löst Massenunfall auf ER aus"
    • 2075-10-24 "Berlin-Krise verschärft sich weiter"
    • 2075-12-25 "Aztechnology investiert in Berliner Umland"
    • 2076-01-20 "Auf der Mauer, auf der Lauer"
    • 2076-03-22 "Berliner Straßenfront erwacht aus Kältestarre", "Bauarbeiten verzögert", "AK Robin Hood ruft zum Einsatz"
    • 2076-04-19 "Berlin feiert Kirschblütenfest"
    • 2076-05-21 "Berlin jagt eine Mörderin", "Protokoll einer Chaosnacht", "Sagedorn besorgt über Berliner Entwicklung"
    • 2080-10-30
  • Shadowrun Berlin

Weblinks